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EV-Implantat: Das Beste aus zwei Welten

Mit der EV-Implantat Familie bietet Dentsply Sirona seit einiger Zeit Kombinationen aus bewährten Innovationen mit einer einheitlichen Prothetik-Verbindung an. Es wird also Zeit, zu schauen, wie die versprochene chirurgische Flexibilität zustande kommt.

Interview mit Priv.-Doz. Dr. med. dent. Peter Gehrke (Implantologe und Implantatprothetiker)

Unter der EV-Implantat-Familie bietet Dentsply Sirona drei verschiedene Implantatformen an. Welche Vorteile hat das für den Behandler?

Unabhängig für welches Implantat aus der EV-Implantat-Familie sich der Oralchirurg/implantierende Zahnarzt entscheidet – für den Prothetiker oder das Labor bleibt die Prothetik die Gleiche. Dadurch wird es sowohl für die Anwender als auch das gesamte Praxisteam weniger komplex. Zudem verringert sich damit die Notwendigkeit, unterschiedliche prothetische Lösungen zu lagern.

Das jüngste Mitglied der EV-Implantat-Familie ist das OmniTaper EV. Für welche Indikationen ist dieses besonders geeignet?

Das OmniTaper-Implantat ist für nahezu für alle Indikationen geeignet. Es hat dieselbe Außengeometrie wie das Xive-Implantat und bietet somit durch die Kombination aus knochenkondensierendem und knochenspezifischem Aufbereitungsprotokoll selbst in weichem Knochen hohe Primärstabilität. Damit ist es auch für die Sofortversorgung geeignet, insofern diese indiziert ist. Die mitgelieferte TempBase EV vereinfacht die Kreation einer schnellen und kostengünstigen provisorischen Versorgung.

Was unterscheidet OmniTaper EV und Xive?

Wie bereits erwähnt, hat das OmniTaper EV dieselbe Außengeometrie wie das Xive-Implantat. Die chirurgische Handhabung und Leistung sind somit unverändert. Beide Implantatsysteme sind auch in gleichen Durchmessern und Längen verfügbar. Im Vergleich zu Xive hat das OmniTaper EV aber die bewährte konische EV-Innenverbindung des Astra Tech Implant EV und des PrimeTaper EV. Um gegenüber Xive eine noch höhere Dauerfestigkeit gewährleisten zu können, wurde der Titangrad beim OmniTaper EV von Grade 2 auf Grade 4 (extra clean) angepasst. Da die spezifischen Eigenschaften der Plus-Oberfläche nur bei Titan Grade 2 gegeben sind, entschied man sich beim OmniTaper für die bewährte OsseoSpeed-Oberfläche, die für eine starke und schnelle Osseointegration mit einer starken Knochenbildung und einem festen Knochen-Implantat-Verbund bekannt ist. Mit der chemisch modifizierten OsseoSpeed-Titanoberfläche erhält das OmniTaper EV-Implantat eine Oberfläche, deren Langzeiterfolg und -funktion umfassend dokumentiert ist. Eine aktuelle Metaanalyse (Anm. d. Red.: Norton MR, Astrom M. Int J Oral Maxillofac Implants 2020; 35:1099–1111) kommt zu dem Ergebnis, dass es einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen drei Premium-Implantatoberflächen gibt.

OsseoSpeed ist demnach der eindeutige Gewinner gegenüber TiUnite und SLA/SLActive, wenn es um den Erhalt des marginalen Knochens nach einem sowie fünf Jahren geht.

Wichtig ist ja auch was drauf kommt. Welche Lösungen bietet die Prothetik an?

Die EV-Prothetik bietet eine hohe und zudem erweiterte Anzahl an präfabrizierten Aufbauten. Beispiele hierfür sind die erweiterte Zahl an TiDesign EV(+28)- und MultiBase EV(+22)- Komponenten. Zudem wurde das Material beim CastDesign an das der Xive AuroBase (POM-Kunststoff) angeglichen. Des Weiteren gibt es die zentral gefertigten patientenindividuellen Atlantis-Abutments und -Suprastrukturen sowie die Vorort-Lösungen wie Ti(tanium)Bases und Pre-Milled Blanks.

Werden die Erfolgsversprechen des OmniTaper EV Implantatsystems auch mit Daten durch Studien untermauert?

Die EV-Implantat-Familie besitzt die ‚DNA‘ des Astra Tech Implant System EV und fußt damit auf mehr als 1.100 Studien. Da OmniTaper EV dieselbe Außengeometrie wie das seit 2001 verfügbare Xive-Implantatsystem besitzt, kann auch auf diese Studien zurückgegriffen werden. Zudem läuft für das neue OmniTaper EV Implantatsystem eine Langzeitstudie. Wer die neue EV-Implantat-Familie hautnah erleben will, dem kann ich einen Besuch des EV-Implantat Familientreffens am 15. November in Stuttgart empfehlen. Dort werde ich im kleinen Kreis gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Mertens die Besonderheiten der einzelnen Systeme erläutern und praktische Hands on Tipps geben.