Seit bereits 21 Jahren veranstaltet Dr. Ralf Masur mit seinem Team das Implant Forum Allgäu in Mindelheim. Seine Verbindung aus wissenschaftlicher Vision und praktischer Anwendbarkeit ist mittlerweile sowohl Garant als auch Magnet für die Teilnehmer aus Praxis und Labor. Die große Dentalausstellung namhafter Firmen rundete das Who’s Who der Dentalbranche ab. Auch die 200 Teilnehmer bestätigen das Konzept von Dr. Masur, bei dem sich in diesem Jahr Mitte September, alles um das große Thema „Digitalisierung und Klimawandel“ drehte.
Gut gelaunt und zur Weiterbildung hochmotiviert nahmen mehr als 200 Zahnprofis Mitte September 2022 am Implant Forum Allgäu in Mindelheim teil. Das erste Implant Forum Allgäu fand im Jahr 2001 statt. Vor genau 21 Jahren also wurde das Symposium für Praxisteams und Zahntechniker vom Implantologen Dr. Ralf Masur ins Leben gerufen. Heute ist nicht nur das Implant Forum Allgäu ein fester Bestandteil der deutschen Fortbildungslandschaft, sondern auch dentale Implantate, die mittlerweile als hochwertige Standardversorgung bei Zahnverlust gelten.
Wir kommen aus dem Allgäu und wir lieben das Allgäu. Wir sind hier angekommen, wollen den Spirit weitergeben und selbst auftanken.
Dr. Masur
Inhaber der MasurZahnärzte , Gastgeber der Veranstaltung
Die Zukunft ist weiß!
Als erster Redner betrat Zahntechnikermeister Enrico Steger, Laborinhaber, Gründer und Inhaber der Zirkonzahn GmbH, das Podium und startete mit seinem Vortrag zum digitalen Alltag in Praxis und Dentallabor. Seine wichtigste Erkenntnis: „Um ein Unternehmen gut zu führen, braucht es Bildung.“ Das beziehe sich auch auf die Zahntechnik. Nur durch hochwertiges Arbeiten komme man zu Geld. Denn „für Wertvolles zahlt man gerne“, erklärt Steger. Doch dazu müsse man fleißig üben. So spricht er sich dafür aus, dass bereits während des Zahnmedizinstudiums Ausbildung der Praxisanteil wieder steigen muss. Das sei „unglaublich wichtig“, denn nur so komme man zu glücklichen Patienten. Genauso wichtig für die Arbeit der „Next Generation“ war seine zweite Erkenntnis: „Keramik ist tot!“ Außer bei Einzelkronen sei Zirkonoxid wesentlich besser in der Anwendung bei Implantaten. Es sei hauchdünn und könne bei einem Belastungstest sogar 177 Kilogramm tragen.
Nach einer kurzen Pause erzählte Dr. Peter Gehrke aus seinem Erfahrungsschatz über die moderne Implantologie im Praxiseinsatz und gab zahlreiche praktische Tipps für die prothetische Ästhetik. Für die Labor- und Praxismitarbeiter waren seine Empfehlungen zur Vermeidung von Fehlern ebenso spannend wie auch die Erkenntnisse seiner wissenschaftlichen Untersuchungen zur Präzision digitaler Fertigungen verschiedener Anbieter im Arbeitsalltag. Dr. Gehrke präsentierte eine Studie, in der verschiedene Anbieter den gleichen Auftrag unter Alltagsbedingungen bearbeiten sollten. Die entsprechende Präzision, eventuell nötige Nacharbeitungen und auch die Schwächen der Konzepte wurden hierbei praxisrelevant beleuchtet.
Abrechnung – Schwierigkeiten und Besonderheiten
Katja Grund, Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin bei den MasurZahnärzten in Bad Wörishofen, erklärte in ihrem Vortrag die Umsetzung der neuen PA-Abrechnung. Sie berichtete über die Schwierigkeiten und Besonderheiten im Praxisalltag bezüglich der neuen Regelungen. Im Vordergrund standen hierbei die Einstellung und Anpassung gewohnter Abläufe wie auch die Zusammenarbeit mit chirurgischen Spezialpraxen wie dem Masur Implantatzentrum bei der PA-Therapie. Anschließend ging es auf eine spektakuläre Reise durch die Antarktis. Dr. Georg Schnatterer, zahnärztlicher Leiter bei den MasurZahnärzten in Marktoberdorf, bedankte sich vor Beginn seines Vortrags über diese einmalige Chance, die ihm der Praxisverbund der MasurZahnärzte ermöglichte. Als selbstständiger Praxisinhaber hätte er solch eine Reise nie gewagt, bei der er für längere Zeit und teilweise sogar komplett unerreichbar für die Praxis gewesen wäre. Jetzt, wo er seit 2018 dem Verbund der MasurZahnärzte angehörte, konnte er sich diesen Reise-Traum erfüllen und den letzten, von ihm bisher unbesuchten Kontinent erkunden. Dr. Schnatterer erzählte den Teilnehmern viel über die weiße Ästhetik, die er in den gefährdeten Eislandschaften der Antarktis während seines Aufenthalts bewundern durfte und präsentierte dazu wundervolle Fotografien und Videos.
Fingerspitzengefühl bei der Patientenaufklärung
Die Patientenbetreuerin Daniela Appel ist bei den MasurZahnärzten für die einfühlsame Aufnahme neuer Patienten und deren Aufklärung bezüglich ästhetischer Oralsanierung mittels Implantaten zuständig. Damit ist sie ein wichtiges Bindeglied zwischen den Disziplinen in Bad Wörishofen. Gemeinsam mit Dr. Masur erklärten sie in ihrem Teamvortrag, wie wichtig die Einbindung des Praxisteams für eine erfolgreiche Patientenberatung ist. Das finge bereits beim Erstgespräch an, bei dem sie gemeinsam auf alle Fragen seitens der Patienten eingehen würden. Hierbei gehe es zum einen um das Kennenlernen und zum anderen darum, dem Patienten die Angst, Unsicherheit und/oder Scham zu nehmen. „Für uns ist das unser tägliches Brot, aber wir müssen auf die Menschen eingehen, die ihre Zähne verlieren, und versuchen, diese Patienten abzuholen“, sagte Appel. Dabei sei die gegenseitige Wertschätzung und die Kommunikation zwischen Arzt, Praxisteam und Patient immens wichtig. Im Mittelpunkt der Arbeit stehe der Patient und deshalb sei es von Belang, ihm die Ängste zu nehmen und ihn zufriedenzustellen. „Das geht nicht allein nur vom Doktor aus, der eine ganz andere Sprache spricht“, erklärte Dr. Masur. Als Arzt habe man einfach eine „andere Brille“ auf, und vielleicht etwas, was dem Team bereits glasklar ist, gar nicht im Blick. Deshalb sei er dankbar um jeden einzelnen seines Praxisteams. Seine vielleicht wichtigste Take-Home-Message: „Patienten empfehlen einen vor allem dann weiter, wenn das Team sich gut um ihn kümmert.“
Fazit
Zum Schluss der Veranstaltung brachte Dr. Masur alles auf einen Punkt: „Dass das Geld kostet, haben wir gehört. Gute Arbeit, Arbeitszeit, Wissen sowie die Liebe und Hingabe für ein Ergebnis sind einfach wichtig und dieses Wissen wird uns alle wachsen lassen.“