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bredent group days: Rot-weiße Ästhetik und weiße Nächte

Mehr als 400 Teilnehmer und Referenten aus 14 Nationen trafen sich Ende Mai in St. Petersburg zu den ersten internationalen bredent group days in Russland. Neben einem breit gefächerten Vortragsprogramm in den parallel stattfindenden Kongressteilen zu Implantologie und Zahntechnik konnten am Ende des zweiten Kongresstages die theoretischen Lernerfolge in Hands on-Kursen und Master Classes verankert und vertieft werden.

bredent-Geschaftsführer Gerald Micko begrüßte zu den bredent group days gemeinsam mit dem CEO der russischen ARKOM, Roman Seleznev, die internationalen Teilnehmer. Peter der Große habe bei der Stadtgründung 1703 sehr weitsichtig die Straßen St. Petersburgs so breit angelegt, dass sie selbst dem heutigen Verkehr gewachsen seien. bredent sähe seine Aufgabe darin, der Zahnärzteschaft ausreichend breite, solide und zukunftsfähige Optionen für die restaurative Versorgung ihrer Patienten zu bieten. Und auch bredent habe einen „Peter den Großen“: Unternehmensgründer Prof. Dr. Peter Brehm war eben erst von einem Anti-Aging-Kongress zurückgekehrt. Bei der Diskussion der Auswirkungen von Entzündungen auf den Alterungsprozess habe das orale Thema zu seiner großen Überraschung keine Rolle gespielt. Fast 70 Prozent aller Krankheiten fänden ihren Weg aber durch diese Eintrittspforte. „Es ist völlig unverständlich, dass die meisten Menschen über 40 zwar öfter zum Arzt, aber nicht gleichermaßen öfter zum Zahnarzt gehen!“, forderte Prof. Brehm die engere interdisziplinäre Zusammenarbeit von Allgemein- und Zahnmedizinern an. „Ihre Rolle wird in den nächsten Jahrzehnten stetig wichtiger werden.“

Langzeitstabile Gewebeverhältnisse

Lokale russische Referenten boten nun im Wechsel mit internationalen Kollegen Vorträge auf hohem technischen Niveau. Computergestützte und CAM-gefertigte Restaurationen zeigte Dr. Michal Drobiazgo. Schon im Jahr 2006 stellte bredent ein einteiliges Keramikimplantat vor und gehört somit zu den Pionieren dieses Implantatyps. Prof. Dr. Michael Payer präsentierte viel versprechende 5-Jahres-Ergebnisse mit einer Erfolgsrate von mehr als 91 % der Patientenfälle, die mit whiteSKY versorgt wurden. Entscheidend für den Erfolg sei hier eine sorgfältige Indikationsauswahl. Physiologische Prothetik unter Einsatz des Hochleistungspolymers BioHPP, dessen besonderen Patientenkomfort und Langlebigkeit zum Thema gemacht hatte sich Prof. Dr. Miodrag Scepanovic. Seine exzellenten klinischen Ergebnisse mit der Sofortversorgungstherapie für zahnlose Kiefer SKY fast & fixed teilte Dr. Viktor Ermakov, ehe Priv.-Doz. Dr. Jörg Neugebauer seine komplexe Philosophie eines gewebeorientierten Implantatmanagements demonstrierte. Unter anderem zeigte er ausgezeichnete Gewebe-Verhältnisse drei Jahre nach einer Versorgung mit dem ultrakurzen copaSKY-Implantat. Durch die minimalinvasive Vorgehensweise und den Verzicht auf Augmentationen steige auch die Bereitschaft der Patienten für eine Implantatversorgung. Dr. Ali Tunkiwala aus Indien erzielt mittels des SKY elegance Abutments bei einseitigem Vorgehen und Sofortversorgung ausgezeichnete Ergebnisse. Dank neuer Materialien wie BioHPP und moderner Techniken gelingen Prof. Dr. José Eduardo Maté Sánchez de Val sowohl bei den Hart- als auch den Weichgeweben röntgenologisch und histologisch belegbar beeindruckende langzeitstabile Verhältnisse. Dr. Giovanni Ghirlanda begeisterte mit seiner „prothetisch orientierten GBR“, um atrophe Verhältnisse in der ästhetischen Zone erfolgreich zu behandeln. Es gehe nicht allein um die Regeneration des Knochens, sondern des Knochens in Relation zur geplanten prothetischen Versorgung. Standardisierte Vorgehensweisen seien Vergangenheit, heute habe man die Möglichkeiten und damit auch die Verpflichtung, individualisierte Techniken anzuwenden.

Vor mehr als zehn Jahren konnte der erste Patient mit dem SKY fast & fixed-Konzept versorgt werden, berichtete Dr. Michael Weiss. Die damalige scheinbar „verrückte Idee“ zeige sich heute langzeitstabil, ohne Knochenverluste und prothetische Komplikationen. Auch systemische Erkrankungen oder Rauchen seien für diese Therapieform keine Ausschlusskriterien, solange – ganz wesentlich – auf eine adäquate Hygiene geachtet werde. Prof. Dr. Marta Cabo Pastor präsentierte eine vergleichende Untersuchung von Metallkonstruktionen zu BioHPP, aus der die mechanischen und biologischen Vorteile des Materials ersichtlich wurden. Warum die Auswahl der geeigneten Hardware wesentlich für den Knochenerhalt ist, führte Prof. Dr. Emanuel Bratu weiter aus. Bereits 1943 wurde in einer Studie die Expansion von Titan bei Temperaturunterschieden untersucht – im Mund ändert sich die Temperatur bisweilen in Sekunden von fünf auf 54 Grad. Das Thema griff der letzte russische Lokalmatador, Dr. Alexander Danilov, für diesen Tag auf und demonstrierte sein prothetisches Arsenal für gelungene ästhetische Versorgungen.

Dreamteams aus Zahnmediziner und Zahntechniker

„Die Hälfte unserer Behandlungszeit wenden wir für das Patientengespräch auf“, erklärte Dr. Frank Kistler, der gemeinsam mit ZTM Stephan Adler die kongeniale Zusammenarbeit von Zahnmedizin und Zahntechnik bei der schablonengeführten Versorgung mit SKY fast & fixed demonstrierte. Nahtlos übernahmen Dr. Burzin Khan und sein Zahntechniker Danesh Vazifdar mit einer Reihe festsitzender Versorgungen, unter anderem der in einem berührenden Video deutlich sichtbar Lebensweichen stellenden Oberkiefer-Rehabilitation eines Traumapatienten, der mit einer schlechtsitzenden prothetischen Versorgung zuvor jahrelang sozial isoliert und von schweren Depressionen gequält war. Prof. Dr. Raquel Zita Gomez bedient sich der gesamten modernen Techniken, von der ISQ-Messung der Primärstabilität bis zum Einsatz von PRF zur Verbesserung der Wundheilung und zum Schutz bei Nerv-Lateralisationen und nur konsequent auch des BioHPP für die Prothetik. Dies untermalte sie mit beeindruckenden Full-Arch-Versorgungen. Korrekte Schnitt-Techniken, Flap-Designs und Bedacht bei der Implantatpositionierung vermeiden spätere ästhetische Probleme, erinnerte Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets und informierte über die Indikationsfindung und den Einsatz ultrakurzer und durchmesserreduzierter Implantate zur Vermeidung aufwendiger Augmentationen. Ein letztes Highlight vor den praktischen Workshops setzte Dr. Howard Gluckman aus Kapstadt mit einem inhaltsdichten Vortrag zum Weichgewebsmanagement zum Erzielen bester Ästhetik. Dr. Gluckman bespielt dabei das gesamte moderne Instrumentarium moderner Techniken und Materialien und gab dem bis zum Schluss vollbesetzten Saal mit auf den Weg: „Entscheiden Sie stets individuell, welche Techniken und welche Materialien für Ihren Patienten und seine spezifische Situation die besten sind.“

Resümee

Der Zeitpunkt der ersten bredent group days in Russland war wohlbedacht gewählt: Von Ende Mai bis Ende Juni tauchen die „Weißen Nächte“, in denen die Sonne nur selten ganz untergeht, die großartige Stadt an der Newa in ein magisches Licht. Nach dem intensiven Vortrags- und Trainingsprogramm wurden die Teilnehmer am ersten Abend mit einem launigen Get-Together im soeben erst eröffneten St. Petersburger Hard Rock Café belohnt. Den Höhepunkt setzten zum Kongressabschluss zauberhafte „Dreams of White Nights“ im Sommerpalast der Zaren in Peterhof, mit einem beeindruckenden Show- und kulinarischem Verwöhnprogramm sowie fröhlichem Tanz bis in den hellen Morgen.

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