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Ein echter Game-Changer unter den Intraoralscannern

Eigentlich eignet sich nichts so gut für einen Einstieg in den digitalen Workflow wie das IOS – mit dem intraoralen Scanning und der digitalen Abformung ist der erste Schritt getan und könnte die weitere Prozesskette je nach Gusto und Bedarf aus- und aufgebaut werden. Dennoch nutzen derzeit nur relativ wenige Zahnärzte in Deutschland einen Intraoralscanner. Zweifel an der Genauigkeit, Bedenken hinsichtlich der Komplexität des Handlings und auch Unsicherheiten hinsichtlich des weiteren prothetischen und Labor-Ablaufs, am Ende sogar die schlichte Unlust, gewohnte Pfade zu verlassen, bestimmen noch die Diskussion. Wird die neue Generation wie die soeben an der IDS in Köln mit großer Resonanz beim Fachpublikum vorgestellte Primescan von Dentsply Sirona die Zweifler überzeugen, wollte pip von Dr. Alexander Völcker, Group Vice President CAD/CAM und Orthodontics von Dentsply Sirona wissen.

Eigentlich hätte schon die Omnicam aus Ihrem Haus viele der eingangs genannten Bedenken entkräften können – womit wartet nun Primescan auf, um die Zauderer zu überzeugen?

Alexander Völcker: Primescan perfektioniert die digitale Zahnheilkunde. Das lässt sich an vier wichtigen Punkten festmachen: Mit Primescan kann extrem schnell gescannt werden, die Genauigkeit ist nachweislich verbessert, das Handling ist super einfach, und die Hygienefähigkeit lässt keine Wünsche mehr offen. Erreicht haben wir dieses Ergebnis zum einen durch ein optisches Aufnahmesystem mit hochauflösenden Sensoren. Zum anderen trägt wesentlich die Hochfrequenzkontrastanalyse dazu bei. Dabei handelt es sich um eine neues, zum Patent angemeldetes Verfahren, um die umfangreichen Daten, die mit Primescan erfasst werden, für das 3D-Modell zu berechnen. Anwender werden vor allem schätzen, dass ein Scan jetzt bis zu einer Tiefe von 20 mm möglich ist. Das erlaubt eine digitale Abformung auch bei subgingivalen oder besonders tiefen Präparationen – bisher war das ja oft ein Argument gegen die digitale Abformung. Erfasst werden nahezu alle Oberflächen, auch beim Scan aus sehr spitzem Winkel. Wir meinen, dass es für den Zahnarzt noch nie einfacher war, sich für die digitale Abformung zu entscheiden.

Implantologisch tätige Zahnärzte bemängelten oft die unzureichende Darstellung der Scans von unbezahnten Kiefern …

Alexander Völcker: Die präzise Aufnahmetechnologie macht Primescan universell einsetzbar, da sie nicht nur natürliche und präparierte Zahnoberflächen hochpräzise aufnimmt, sondern auch im Dentalbereich verwendete Werkstoffe mit größter Genauigkeit erfasst. Implantologen schätzen zum Beispiel die einfache Abformung von zahnlosen oder mit Implantaten versorgten Kiefern und Kieferorthopäden das detailgenaue Scanergebnis von Weichgewebe wie dem Gaumen oder dem Frenulum. Mit der neuen Scantechnologie geht das Abformen besonders schnell. Nach zwei bis drei Minuten ist die Ganzkieferabformung inklusive der Modellberechnung fertig.

Geht Primescan auch über den berühmten einen Quadranten hinaus, ab dem die Präzision des IOS bisher nachließ?

Alexander Völcker: Das tut sie. In der gerade publizierten Studie von Prof. A. Mehl aus Zürich ging es genau um diese Frage. Hier wurden acht aktuell auf dem Markt erhältliche Intraoralscanner daraufhin getestet, welche Genauigkeit sie u. a. auch bei der Ganzkieferabformung erzielen. Insgesamt konnten für die Primescan sowohl bei Teil- als auch Ganzkieferabformungen die geringsten Abweichungen im Vergleich zum Referenzmodell hinsichtlich Richtigkeit und Präzision ermittelt werden – diese Werte definieren die Genauigkeit eines Intraoralscanners. Primescan liefert auf jeden Fall Genauigkeitswerte innerhalb der klinischen Anforderungen.

Wie sieht die Weiterverarbeitung der gewonnenen Daten aus?

Alexander Völcker: Mit Primescan können Anwender das Potenzial von digitalisierten Prozessen für eine bessere Behandlung voll ausschöpfen. Ein differenziertes Konzept bietet für jedes Praxisbedürfnis die passende Lösung: Das digitale 3D-Modell kann über die neue Connect Software – vormals Sirona Connect –  an ein Labor übermittelt oder in einer anderen Software weiterverarbeitet werden, zum Beispiel für die Behandlungsplanung in der Kieferorthopädie oder Implantologie. Die neu entwickelte Connect Case Center Inbox ermöglicht es Laboren weltweit, sich an das Connect Case Center anzuschließen. Dabei können Scandaten von Primescan und auch Omnicam einfach und validiert empfangen werden – für eine Weiterverarbeitung in den jeweils gewünschten Programmen und Workflows. Alternativ lässt sich die Restauration weiterhin in der Praxis planen und herstellen – ab sofort mit der neuen CEREC Software 5. Sie besticht durch ein neues, frisches Design, intuitiver Touch-Funktionalität sowie durch eine spürbar verbesserte Bildschirmdarstellung.

Soll ich meine Omnicam entsorgen?

Alexander Völcker: Nein, das müssen Sie nicht. Die Omnicam ist ein absolut erfolgreicher Intraoralscanner, auf den wir ebenso stolz sind. Anwender haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse und sollen weiter die Wahlmöglichkeit haben, welchen Weg in der Digitalisierung sie beschreiten möchten: Wer beispielsweise vorwiegend Einzelzahnrestaurationen digital umsetzen möchte, findet in der Omnicam einen gut untersuchten und getesteten Intraoralscanner zu einem attraktiven Preis. Die Omnicam wird jetzt auch mit der neuen Aufnahmeeinheit mit Touch-Bedienung und der neuen CEREC Software 5 angeboten.

Ein gutes letztes Stichwort: Hand. Der Griff der Primescan ist ja nun nicht gerade zierlich – hat es dessen bedurft, um die ganze Technologie unterzubringen, und wird das nicht im Gebrauch sehr ermüdend?

Alexander Völcker: Die wiederum eher zierliche Kollegin, die hier an der IDS den ganzen Tag die Anwender-Demos durchführt, ermüdet keinesfalls. Die Primescan ist exzellent ausbalanciert, der Griff liegt wie bei einem Stift mehr auf dem Handrücken auf und muss daher gar nicht zwischen den Fingern balanciert werden. Zudem trägt die schon beschriebene Schnelligkeit und Abbildungsbreite dazu bei, dass es sich nicht mehr um ein Gerät handelt, das minutenlang, und dann vielleicht noch in abgewinkelten, verkrampften Positionen gehalten werden muss – probieren Sie es einfach selber einmal aus. Gespräche mit unseren Kunden haben uns gezeigt, dass Scannen neben seinen vielen technischen Vorteilen definitiv auch einen hohen Spaßfaktor hat. Daher meinen wir: Wer einmal Primescan in der Hand hatte, wird sie wahrscheinlich nicht wieder aus der Hand legen wollen.

pip: Herzliches Danke für Ihre Zeit an der Messe und dieses Gespräch.

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