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MIMI-Verfahren: Ein ausgereiftes minimalinvasives Vorgehen

MIMI-Verfahren: Bei vielen Konzepten in der dentalen Implantologie liegt die Crux in einer sauberen Definition, sowohl bei der Indikation als auch bei der therapeutischen Vorgehensweise. Als minimalinvasiv darf sich ein recht breites Spektrum von Verfahren bezeichnen. Gibt es nun mehr Klarheit?

Interview mit Dr. med. dent. Armin Nedjat, Spezialist Implantologie DGZI und ‚Diplomate ICOI‘ 1999, Experte Implantologie & Implantatprothetik CIPC, Präsident des VIP-ZM

Können Sie Ihr MIMI-Verfahren kurz vorstellen?

Armin Nedjat: MIMI beschreibt die minimalinvasive Implantation in der Chirurgie mithilfe der lappenlosen CNIP-Navigation, der ossären Metamorphose im weichen und der krestalen Entlastung im harten Knochen. In der Implantatprothetik arbeiten wir ohne aktive Wiedereröffnung des Zahnfleisches. MIMI wird auch als ‚Schlüssel-Loch-Methodik der zahnärztlichen Implantologie‘ bezeichnet und schont sowohl in der Chirurgie als auch in der Prothetik maximal die den Knochen ernährende Knochenhaut und die biologische Breite. MIMI kommt nicht nur bei Spät- und Sofortimplantaten zum Einsatz, sondern auch als MIMI II bei schmalen Kiefern und als MIMI VI beim Sinuslift.

Und warum steigt Ihr Blutdruck, wenn auch andere versuchen minimalinvasiv vorzugehen?

Armin Nedjat: Weil sich vieles inzwischen so nennt, es aber definitiv nicht ist. Wir brauchen dringend einen allgemeinen Konsens, was minimalinvasiv eigentlich bedeutet. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine Ablösung des Periostes zu einem Verlust der Ernährung des Knochens und einer osteoklastären Resorption führt. Das Periost sollte immer am Knochen erhalten werden. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass eine Periimplantitis bisweilen iatrogener Ursache ist, weil das Vorgehen des konventionelles implantologischen Verfahrens in Chirurgie und Implantatprothetik nicht die elementaren Grundprinzipien des Knochens respektiert. MIMI hingegen arbeitet mit und nicht gegen die Natur. Es entmystifiziert die dentale Implantologie, basierend auf grundlegenden Erkenntnissen von Knochen und Weichgewebe.

Bedarf es spezifischer Vorkenntnisse oder besonderer Schulungen und einer speziellen Umgebung für das MIMI-Verfahren?

Armin Nedjat: Nein, MIMI boomt bereits in über 5.000 deutschen Zahnarztpraxen- und Kliniken, mit exponenziellen Zuwächsen gerade in den vergangenen fünf Jahren – insbesondere bei den Allround- Zahnärzten. Bei unseren Schulungen im Champions Future Center implantieren die Teilnehmer selbst im MIMI-Verfahren. Einsteigern empfehle ich das Curriculum CIPC von und mit Prof. Dr. Dr. Bernard, Universität Genf.

Ist der Shuttle nur eine Einbringhilfe oder hat er eine weitreichendere Bedeutung?

Armin Nedjat: Der Shuttle des zweiteiligen Champions (R)Evolution ist Einbringhilfe, chirurgische Verschluss-Schraube, Gingivaformer und Abformungstool in einem. Er ist mit der definitiven Halte- schraube für das spätere Abutment bereits ab Werk steril im Implantat montiert und gewährleistet die Sterilität des Implantatinneren während der Einheilzeit. Zudem sind keinerlei Manipulationen und Schraubenwechsel während der Abformung erforderlich.

Der Workflow von fünf Patientensitzungen wird damit auf nur zwei reduziert, was sich auch positiv auf die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Praxis auswirkt.

Arbeitet man bei MIMI nicht ‚im Knochen- Blindflug‘?

Armin Nedjat: Nein, durch die kostenlose CNIP-Navigation mit dem von mir bereits 1995 postulierten ‚Low-Speed-Konzept‘, den Position Guides und anderen innovativen Features verbleiben wir immer gesichert in der Spongiosa zwischen den kortikalen Platten bukkal und oral. Eine Perforation der kortikalen Knochenlamellen ist mit 30-70 U/Min in der Spongiosa praktisch ausgeschlossen und mit unserer flexiblen KKK-Metall-Sonde verifizierbar.

Nähen Sie auch nicht mehr bei Sofortimplantaten?

Armin Nedjat: Wir bedienen uns eines autologen, gereinigten Zahnmaterials mittels des Smart Grinder Verfahrens von Kometabio, das nach der primärstabilen Insertion des Implantats mit einem BloodStop-Pflaster abgedeckt wird. Das Pflaster wird nach fünf Minuten zu einem klebrigen Gel und ist nach wenigen Tagen selbstauflösend. Von daher: Die beste Naht ist keine Naht – und dies auch seit Jahren erfolgreich und sanft.

Vielen Dank für das interessante Gespräch.