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Entlastung im Praxisalltag durch echte Partnerschaft

Der Generationenwechsel in den Praxen nimmt gewaltig Fahrt auf und damit ändern sich auch die Rahmenbedingungen, das Geschlechterverhältnis, die Lebenskonzepte und die Erwartungshaltungen der neu niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte. Zeit, bei einem runden Tisch einmal die Konzepte und Vorstellungen abzuklopfen.

Interview mit Dr. Martha Hoh (Fachzahnärztin für Oralchirurgie), Dr. Stephanie Wirnharter, M.Sc. (Implantologin und Parodontologin), Dr. Frederic Kauffmann (Spezialist für Parodontologie), Dr. Alexander Müller-Busch, M.Sc.

Wo sehen Sie hauptsächlich die veränderten Rahmenbedingungen für niedergelassene implantologisch tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte heute?

Die zunehmende Erwartung auch von Zahnärztinnen und Zahnärzten an eine ausgeglichenere Work-Life-Balance trifft wenig übereinstimmend auf eine Art ‚Amazon/Netflix‘-Syndrom bei den Patienten: Alles immer sofort verfügbar, Praxis möglichst durchgehend offen und die Versorgung bitte sofort und gleich. Gleichzeitig ist die Behandlerin und der Behandler heute einer Vielzahl neuer Aufgaben ausgesetzt, von betriebswirtschaftlicher Steuerung über eine ausufernde Bürokratie und Dokumentationspflicht, die immer wichtigere Führung und Motivation der Mitarbeiter und eine sich vor allem auch im digitalen Bereich sehr schnell verändernde Zahnmedizin und der Pflicht, sich kontinuierlich mit neuen Techniken und Technologien zu beschäftigen und auch die entsprechenden Investitionen zu tätigen. Bei der Komplexität und Menge an Aufgaben ist eine klare Struktur der Praxis und ein möglichst konstantes Team mit klaren Aufgaben sehr wichtig. Stand vielleicht einst hinter dem Berufswunsch Zahnarzt vor allem die Lust, Patienten zu helfen und handwerklich tätig zu sein, steht heute die komplexe betriebswirtschaftliche Führung eines Betriebs und die immer aufwändigere Aufklärung des zwar immer mehr, aber über das Internet nicht unbedingt korrekt informierten Patienten über Behandlungsalternativen im Vordergrund.

Für die implantologische Behandlung erwarten Patienten heute möglichst minimalinvasive Konzepte, eine schnelle und sichere Versorgung und ein dauerhaft gutes ästhetisches Ergebnis.

In welcher Hinsicht haben sich für Sie damit auch die Anforderungen in der Zusammenarbeit mit Industriepartnern verändert?

Industriepartner werden immer mehr zu All-in-one-Partnern, die nicht nur Produkte herstellen und liefern, sondern ganze Konzepte aus einer Hand bieten und auch planerische Arbeiten mit übernehmen oder unterstützen können. Angesichts des Fachkräftemangels ist es sehr hilfreich, bestimmte Prozesse so aus der Praxis auslagern zu können. Ebenso wie unsere Patienten von uns vermehrt umfassenden Service erwarten, gilt dies auch für unsere Zusammenarbeit mit der Industrie: Verlässliche Qualität der Produkte, umfassende Beratung, Unterstützung bei Problemen und Ehrlichkeit im Umgang miteinander sind heute essenziell. Man könnte sagen: Je komplexer und zeitraubender die sonstigen Prozesse um uns werden, umso effizienter, einfacher und zuverlässiger sollte der Kontakt zu unserem Industriepartner sein. Kurze Wege, eine möglichst geringe Personalfluktuation beim Hersteller und zentrale Ansprechpartner auf personalisierter Ebene sind hier ein ganz wichtiges Element. Neben der zuverlässigen Hardware sind natürlich auch die entsprechenden Fortbildungsangebote wichtig, um uns schnell für neue Techniken fit zu machen.

Welche Ansprüche haben Sie heute an ein Produkt, um den Vorstellungen Ihrer Patienten und Ihren eigenen gerecht zu werden?

Ein Implantat sollte in der operativen Anwendung sicher und in der prothetischen einfach und vorhersagbar sein. Innovative Produkte und Systeme erlauben es auch uns wiederum, Behandlungsoptionen weiter zu stecken, Belastungsmomente nach vorne zu ziehen und ganz neue ästhetische Zielvorstellungen zu entwickeln. Ein ‚biologisch inspiriertes‘ Implantat und ein ausgezeichnetes Verhalten an der Durchtrittstelle bzw. der Schnittstelle von Implantologie und Parodontologie ist daher wichtig, um die Belastung zu minimieren, die Heilung zu beschleunigen und Funktion wie Ästhetik gleichermaßen optimal zu unterstützen. Die Informationen zur Handhabung, auch bei Produktneuerungen, sollten einfach und leicht verdaulich sein – am besten über kurze Erklär-Videos oder durch ein kurzes persönliches Gespräch oder Telefonat. Natürlich möchte ich mit einem Produkt gut vertraut sein, aber auch keine Wissenschaft daraus machen. Neben einer soliden wissenschaftlichen Untersuchung muss auch ein Garantieversprechen, nicht nur für den Patienten, auch für die Praxis und den Behandler, selbstverständlich sein. Letztlich sollte auch der Support stimmen, wenn es doch einmal klemmt.

Daneben möchte ich nicht in Sorge leben, dass in einigen Jahren keine Ersatzteile für ein System mehr lieferbar sind, schließlich bewegen wir uns bei unseren Versorgungen im Bereich von Jahrzehnten.

Über die reine Hardware hinaus: Welche weiteren Services und Angebote erwarten Sie von einem Industriepartner?

Es geht nicht mehr nur um ein Produkt, sondern um komplette zukunftsorientierte Konzepte, die auch rechtzeitig und ausreichend kommuniziert werden müssen. Der Wortbestandteil ‚Partner‘ sollte Programm sein: Sowohl positiv als auch kritisch muss ein offener Austausch erfolgen können. Ein Außendienstmitarbeiter sollte in der Lage sein, etwaige Fehler in einer Materialbestellung rasch und ohne Umwege sofort zu lösen, damit der Behandler nahtlos weiterarbeiten kann.

Wir brauchen daneben Ansprechpartner, die in der Sache Ahnung haben oder alternativ gut gemachte Erklär-Videos. Ein Musterbeispiel dafür ist das Megagen R2Gate-Video auf YouTube.

Wie muss für Sie die ideale Fortbildung von heute aussehen?

Auf den Punkt gebracht: Montagstauglich. Statt der einstigen ‚take home message‘ möchte ich heute die sofortige Implementierung: Wie setze ich das Gelernte direkt in der Praxis um, wie integriere ich es in meinen bestehenden Workflow? Nicht zu vergessen, wie kann ich eine tolle neue Methode berechnen, die meinen Patienten einen Mehrwert bieten? Was sind die üblichen Preise im Markt, gibt es eine Abrechnungsziffer oder bewährte Analog-Positionen? Eine Veranstaltung mit kleinen Gruppen, auf Augenhöhe mit der Referentin oder dem Referenten und einem maximalen Praxisanteil, bringt oft mehr als ein Standard-Frontalvortrag. Nicht zuletzt sollte ausreichend Zeit für soziale Kontakte und den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen eingeplant werden. Oft entstehen dabei gute Netzwerke weit über die eigentliche Veranstaltung hinaus. Einen Hersteller wie Megagen, der dafür den Rahmen geschaffen hat, behält man dann durchaus sehr warm und dankbar in Erinnerung.

Wie viel Zeit, vor allem Wochenenden im Jahr wollen Sie durchschnittlich in Fortbildungen investieren?

Es geht weniger um die Quantität als um die Qualität. Je nach persönlicher und familiärer Situation sind manche Kolleginnen und Kollegen mindestens ein Wochenende im Monat an einer Fortbildungsveranstaltung, andere räumen sich dafür drei Wochenenden im Frühjahr und drei im Herbst frei. Ebenso gibt es viele Veranstaltungen an Mittwoch-Nachmittagen. Die Komplexität und Dynamik der modernen Zahnmedizin und Zahntechnik verlangt ein überdurchschnittliches Engagement auch im Fortbildungsbereich, um am Ball zu bleiben und unseren Patienten die kontinuierlich bestmögliche Versorgung zu bieten. Bei allem zeitlichen und finanziellen Aufwand, den das alles erfordert, erhalten Fortbildungen unseren Praxisalltag natürlich auch sehr lebendig und innovativ. Das merken auch das Team und der Patient.

Was nimmt Sie in der Zusammenarbeit besonders für Megagen ein?

Man merkt Megagen an, dass es, im positiven Sinne, noch ein vergleichsweise junges Unternehmen ist. Damit sind die Strukturen noch nicht so verknöchert, Ideen werden rasch adaptiert und noch rascher umgesetzt, der Austausch ist sehr direkt und persönlich und man ist bereit, auch einmal unkonventionellere Wege zu gehen, statt sich erst einmal intern maximal den Kopf zu zerbrechen und dadurch nichts realisiert zu bekommen. Der Support ist einfach super, man kümmert sich immer sofort, es gibt zeitnah Rückmeldung. Speziell im Bereich der 3D-Navigation mit R2Gate und der geführten Implantologie kann man so auch komplexe Fälle total unkompliziert gemeinsam umsetzen. Mit AnyRidge und dessen Konusverbindung, Platformswitch und dem ausgeprägten Gewinde bietet Megagen daneben genau das Implantatsystem, das ich für meine Sofortversorgungen gesucht habe, aber ebenso gut dank der unterschiedlichen Designs für verzögerte Konzepte nutzen kann.

Herzliches Dankeschön für dieses Gespräch.