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EthOss: Paradigmenwechsel statt synthetischer Alternative

Seit mehr als 25 Jahren operiert der Implantologe Dr. Kianusch Yazdani regelmäßig Patienten. Für ihn hat ein Paradigmenwechsel im OP stattgefunden, seitdem er das synthetische Knochenaugmentationsmaterial EthOss verwendet. Uns verrät er die Gründe dafür. 

Wie sind Sie erstmals mit EthOss in Berührung gekommen?

Kianusch Yazdani: Ich habe erstmals während einer Fortbildung von EthOss gehört. Bereits zu Beginn hatten mich die Art der Anwendung und die Erfolgsversprechen für das Produkt, ‚eine Augmentation ohne entsprechende Membran‘ durchzuführen, neugierig gemacht. Zudem waren die von Anwendern präsentierten Ergebnisse höchst beeindruckend. Ein Gespräch mit einem geschätzten Kollegen mit weitreichenden chirurgisch-implantologischen Kenntnissen hat mich letztlich davon überzeugt, EthOss selbst auszuprobieren. Bis heute bin ich dabei geblieben.

Bei welchen Indikationen wenden Sie das Material bevorzugt an und aus welchem Grund?

Kianusch Yazdani: Ich operiere beziehungsweise implantiere regelmäßig mehrfach in der Woche. Die ersten Implantate habe ich bereits 1996 inseriert. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich insbesondere in der Operationstechnik, den Materialien, den Implantatdesigns, der prothetischen Versorgung und der radiologischen Diagnostik enorm viel getan. Mittlerweile haben wir viele Studien und Daten aus diesen Bereichen und können vorhersagbarere Ergebnisse in der Implantation produzieren. Bei größeren Defekten hingegen ist der operative und finanzielle Aufwand oftmals deutlich höher, um langfristig stabile Ergebnisse zu erhalten – von der Compliance der Patienten einmal ganz abgesehen.

Ganz anders sieht es bei der Anwendung von EthOss aus. Für mich persönlich ist seit der Verwendung des Materials ein Paradigmenwechsel eingetreten. Denn die Indikationen für EthOss sind sehr weitreichend bis hin zu kombiniert horizontal-vertikalen Defekten. Mit der Anwendung begonnen habe ich in der Socket- und Ridge-Preservation. Danach auch bei Sofortimplantationen mit nicht funktioneller Sofortbelastung bei vorhandener bukkaler Lamelle.

Das jetzige Indikationsspektrum von EthOss umfasst größere Defekte – auch außerhalb des skelettalen Envelopes, etwa bei der Kieferkammverbreiterung im UK-Seitenzahnbereich. Besonders überzeugt hat mich die außergewöhnliche Bildung von neuem Knochen bei der Freilegung sowie die Weichgewebsheilung und Zunahme von Weichgewebe – sowohl horizontal als auch vertikal.

Was gilt es bei der Verarbeitung zu beachten, wie aufwendig ist das Handling?

Kianusch Yazdani: Das Handling ist schnell zu erlernen. Wichtig ist, dass EthOss nur mit ganz geringen Mengen 0,9% NaCl, ohne Einbringung von Eigenblut, so angemischt wird, dass eine pastenartige Konsistenz, eine Art Sticky Bone, entsteht, damit das Gemisch gut auf den Knochen adaptiert werden kann. Das Gebiet sollte blutarm sein, damit das Augmentat nicht ‚verschwimmt‘ und mit Gaze getrocknet werden kann. Falls ein Spaltlappen gebildet wird, sollte dieser vor dem Einbringen des Knochenersatzmaterials gestaltet werden.

Welche klinischen Beobachtungen haben Sie besonders von EthOss überzeugt?

Kianusch Yazdani: Klinisch beeindruckt hat mich von Anfang an das einfache Handling von EthOss. Alleine dadurch hat sich die OP-Dauer bei augmentativen Verfahren in meiner Praxis erheblich verkürzt. Positiv ist auch hervorzuheben, dass EthOss vollständig resorbiert und durch neuen Wirtsknochen ersetzt wird. Auch die optimale Einheilung beziehungsweise Ausheilung ist beeindruckend. All diese Punkte heben EthOss gegenüber den üblichen Augmentationsmaterialien ab.

Wie wichtig ist es Ihnen für Ihre Praxis, Patienten eine synthetische Alternative für die Augmentation bieten zu können?

Kianusch Yazdani: Die Patienten sind froh darüber, dass bei größeren Defekten keine zweite Operation für eine Entnahme autologen Knochens notwendig ist. Die synthetische Alternative ist für nicht wenige Patienten eine willkommene Möglichkeit und wichtige Argumentation für die Augmentation. Denn viele von ihnen stehen xenogenen und allogenen Materialien eher ablehnend gegenüber.

Herr Dr. Yazdani, ich bedanke mich herzlich für das interessante Gespräch.