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PTFE-Membran: Die Membran für den Langzeiterfolg

Die implantatgetragene NeoGen Cape PTFE-Membran ist aufgrund ihrer anatomischen Hauptgeometrie sowie der Art und Weise, wie sie auf den Implantaten befestigt wird, etwas Besonderes. Zeit für ein paar Fragen an den Mitentwickler der Membran.

Interview mit Dr. med. univ. Christian Schober, MKG-Chirurg Ordination Dr. Schober, Wien

Wo sehen Sie die Vorteile der implantatgetragenen PTFE-Membran?

Christian Schober: Wenn man in der Implantatplanung das Ausmaß des bukkalen Defizits objektiv betrachtet, muss man sich eingestehen, dass vor allem in der ästhetischen Zone fast immer ein bis zwei Millimeter in der Horizontalen und Vertikalen fehlen. Das ist zwar anfänglich bei der Implantation kein vorrangiges Problem, kann aber später zu Komplikationen führen. Oft wird dann dem Implantat die Schuld zugeschoben. Dabei liegt das eigentlich am fehlenden Knochen und der fehlenden keratinisierten Gingiva. Die anfänglich fehlenden ein bis zwei Millimeter führen nun zu ästhetischen und funktionellen Problemen. Hier kommt die nicht-resorbierbare NeoGen-Membran (Neoss) ins Spiel. Mit dem Cape Spacer und der Cape Schraube kann die Membran ganz bequem auf das Implantat geschraubt und stabil eingebracht werden. Auch bei der Knochenregenerationshöhe ist man flexibel, da der Spacer in zwei Größen angeboten wird. Anschließend wird das bukkale Defizit mit lokalem Knochen oder einem Knochenersatzmaterial der Wahl aufgefüllt. Hier ist sogar eine leichte Überkonturierung möglich.

Meine Erfahrung ist, dass man dadurch den langfristigen Implantationserfolg garantieren kann und zudem eine schöne bukkale Schleimhautstruktur erhält. Denn die Papille wird nur schön, wenn sie durch Knochen unterstützt wird.

Bei welchen Indikationen kommt die Membran bei Ihnen in der Praxis zum Einsatz?

Christian Schober: Sie ist vor allem bei bukkalem Knochenmangel in der ästhetischen Zone hilfreich. Aber auch generell bei der Rekonstruktion von atrophierten Alveolarkämmen – etwa im Seitenzahnbereich. Meine Erfahrung ist, je länger man mit der titanverstärkten Membran mit vorgestanzter Öffnung arbeitet, desto öfter verwendet man diese. Der Vorteil der Membran ist ja auch das einfache Handling durch die direkte Befestigung am Implantat. Eine Membran ohne Fixation einzubauen ist deutlich mühsamer und komplikationsreicher. Die NeoGen Cape PTFE-Membran braucht nur den kurzen Weg vom Tisch zum Patienten. Das Zuschneiden der Membran kann nach Fixierung am Implantat auch einfach mit einem Skalpell erfolgen. Dadurch verringern wir auch ein mögliches Infektionsrisiko beim einzeitigen Vorgehen. Selbst wenn ich zweizeitig vorgehe, nehme ich für die Augmentation eine NeoGen PTFE-Membran, die ich gemäß der bekannten Methode zurechtschneide, forme und an das Implantatbett anpasse. Diese schraube ich dann palatinal und bukkal mit den Membranfixierschrauben an.

Worauf müssen Behandler beim Einbringen der Membran achten?

Christian Schober: Wichtig ist, dass man darauf achtet, das Weichgewebe völlig spannungsfrei zu vernähen. Ist zu viel Druck auf der Membran, könnten die Nähte wieder aufgehen oder eine Membranexposition auftreten. Da wir sie vor allem im ästhetischen Bereich verwenden, ist auch darauf zu achten, dass das Provisorium keinen Druck auf die vernähte Schleimhaut ausübt. Generell gilt bei den PTFE-Membranen, dass man sich an das Handling herantasten sollte. Ich sehe das als guided learning by doing – also arbeiten unter Aufsicht. Entscheidend ist, dass man während des chirurgischen Eingriffs absolut steril und sauber arbeitet.

Fällt mir die Membran einmal in den Speichel, verwende ich lieber eine neue, um die Wundheilung nicht zu kompromittieren.

Welche Ergebnisse haben Sie mit der Membran in Ihrer Praxis erzielt?

Christian Schober: Wir haben dazu eine eigene retrospektive klinische Studie mit 42 Patienten umgesetzt, die wir auf der Europerio in Kopenhagen vorgestellt haben. Insgesamt wurden in der Studie 50 Membranen verwendet. Nach 18 Monaten gab es eine Implantatüberlebensrate von 100 Prozent. Bei fünf der Membranen gab es während der Heilungsphase Komplikationen, die auf Infektionen der Membran hindeuteten, die durch ein vorzeitiges Entfernen dieser zufriedenstellend gelöst wurden Außerdem waren 94 Prozent der bukkalen Defekte in allen Bereichen gefüllt. Die Ergebnisse der klinischen Studie zeigen, dass mit der Membran ein gutes klinisches Ergebnis erzielt werden kann.

Herzliches Dankeschön für dieses Gespräch.