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Internationales Osteology Symposium – die nächste reGENERATION

Ein neuer Veranstaltungsort, ein neues Konzept, eine neue, deutlich weiblich und mit vielen jungen Gesichtern verstärkte Riege von Referenten – und es dankten Ende April in Barcelona am Internationalen Osteology-Symposium über 2.800 begeisterte Teilnehmer aus 65 Ländern.

Bild: shutterstock

Der Titel des Symposiums „the next reGeneration“ stand sinnbildlich für die Inhalte: Die nächste Generation regenerativer Therapien und die neuesten Techniken und Technologien treffen auf die nächste Generation der chirurgisch, regenerativ und implantologisch tätigen Zahnärzte – nicht nur das Publikum zeigt sich deutlich verjüngt, auch auf dem Podium präsentieren sich unter 100 internationalen renommierten Referenten viele der jungen Expertinnen und Experten von morgen im Bereich der Geweberegeneration. Innovative Formate, individuelle Sessions und interaktive Konzepte luden zu aktiver Beteiligung ein statt zum passiven Hören. 13 schon im weiten Vorfeld ausverkaufte Workshops hochrangiger internationaler Spezialisten sorgten bei 340 Teilnehmern für direkten praktischen Lernerfolg und eine viel besuchte, 288 Poster umfassende Ausstellung und die ersten öffentlichen Falldiskussionen für intensiven und lebendigen Austausch.

Eine beeindruckende Teilnehmerzahl.
Die NEXT reGENERATION zeigt sich deutlich weiblicher.

Wissenschaft in Praxis übertragen

Kongenial ergänzten sich die beiden Kongress-Chairmen Prof. Dr. Christoph Hämmerle und Dr. Mauricio Araújo – übersprudelndes brasilianisches Temperament und abgeklärter feiner Schweizer Humor zusammen mit dem jeweiligen umfangreichen Wissenshintergrund schafften zusammen mit dem Education Committee der Osteology Foundation ein Programm, in dem wirklich jeder sich wiederfinden konnte. Wissenschaft und Praxis zu verbinden war und ist die Kernaussage der Foundation, und so bildete die Wissenschaft einen guten Anteil des Programmes: Neben der Posterpräsentationen, deren sechs bestbewertete Autoren in den Bereichen klinische und Grundlagenforschung ihre Ergebnisse auch auf dem Podium vorstellen konnten, wurden die Ergebnisse einer Konsensuskonferenz mit der EFP-European Federation of Periodontology zur Knochenregeneration präsentiert und diskutiert.

Geballtes Wissen, kostenlos und überall zugänglich

Begeistert aufgenommen wurde die neue App der „THE BOX“, der schon am letzten Symposium in Monaco erstmals vorgestellten weltweiten und nun auch über das Smartphone direkt ansteuerbaren Free-Access-Plattform. Dr. Christian Schmitt aus Bensheim, Mitglied des Expert Councils und Projektleiter, erklärte: „Schon am Kongress konnten Teilnehmer darüber Fragen an die Referenten formulieren, Abstracts nachlesen, durch die Posterausstellung browsen und natürlich das Programm und die parallel stattfindenden Sessions verfolgen, und sich natürlich mit anderen Teilnehmern vernetzen und austauschen.“ Ganz neu war ein Augmented-Reality(AR)-Interface, mittels dessen zusätzlicher Content zu spezifischen Inhalten hochgeladen werden konnte – so sprang mancher Referent regelrecht aus dem Smartphone und gab weitere Erläuterungen zu einer bestimmten Technik oder Technologie.

Eine neuartige Fortbildungsinitiative stellte Vorstandsmitglied Dr. Pamela K. McClain aus Colorado vor: Alle sechs Monate wird ein neues „Oral Regeneration Topic“ gewählt und über ein Webinar eines internationalen Meinungsbildners vorgestellt, ergänzt durch ein Interview mit dem Autoren einer Schlüssel-Publikation und einem Scientific Radar, unter dem die wichtigsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema zusammengefasst werden. Dieser geballte Wissenstransfer ist völlig kostenlos und weitgehend unabhängig von Zeit und Ort in der „BOX“ zu verfolgen. „Die Art, wie wir eine Pizza bestellen oder ein Taxi ordern, oder wie wir mit unserer Bank kommunizieren, hat sich völlig verändert – nur konsequent muss sich auch verändern, wie wir wissenschaftliche Inhalte kommunizieren“, stellt Dr. Araújo fest. Direkt durch die Box wurden auch die 178 Fälle für die ausgelobte und erstmals an einem Osteology Symposium durchgeführte Fall-Session eingereicht. Eine Jury wählte daraus nach den Kriterien Behandlungsergebnis, Kreativität und Originalität der Behandlungsplanung und den biologischen Grundlagen hinter den angewandten Techniken die Gewinner aus, die ihre Arbeiten dann am Kongress vor einem internationalen Publikum präsentieren und diskutieren durften.

Auch für die vielen Aussteller war das Symposium ein Erfolg
Prof. Christoph Hämmerle und Dr. Mauricio Araújo ergänzten sich perfekt als Chairmen.

Internationale Expansion

Prof. Dr. Mariano Sanz aus Madrid übergab am Kongress an den neuen Präsidenten Dr. William W. Giannobile aus Ann Arbor, USA. Als Fazit seiner Präsidentschaft formulierte Prof. Sanz, dass die Foundation analog zu den wissenschaftlichen Fortschritten und Diversifizierungen im Bereich der Geweberegeneration ihr Spektrum deutlich erweitert habe. Die Kursangebote der Forschungsakademie wurden auf die Regionen Südamerika und Asien ausgeweitet. Multiple Formen der Zusammenarbeit wurden mit weltweiten Gesellschaften und Institutionen wie der brasilianischen SOBRAPE, der spanischen SEPA, der koreanischen KAOMI, der deutschen DGI und der argentinischen SAP geschlossen. Daneben bediene man sich inzwischen zunehmend innovativer digitaler Kommunikationswege wie auch der „BOX“, um weltweit jeden Interessenten im Bereich der oralen Regeneration zu erreichen. 32 Forschungsprojekte in 14 Ländern wurden gefördert, aus denen beachtliche 58 wissenschaftliche Veröffentlichungen hervorgingen. 13 Stipendiaten aus zwölf Ländern konnten ihr Wissen in einem der internationalen Forschungszentren der Foundation vertiefen. Dr. Giannobile, der das Amt im Juni übernehmen wird, sieht seine vornehmlichen Aufgaben in einer internationalen Ausweitung der Präsenz, vor allem in den Ländern Asiens, Süd- amerikas, Afrikas und des Mittleren Ostens.

Verlockender als die Sonne

„Wir haben die Sonne geschlagen!“, jauchzte Dr. Araújo angesichts eines auch am Samstagnachmittag trotz direkter Strandnähe und strahlendem Sonnenschein noch voll besetzten Auditoriums. Das „Battle“ der beiden Chairmen mit den Präsentatoren der Fallstudien hatte mit einem spannenden letzten Höhepunkt und etlichem Amüsement aber auch zum Bleiben eingeladen. Trotz aller Neuerungen unverändert: Das Internationale Osteology Symposium war wieder einmal der „place to be“ für Oral- und MKG-Chirurgen, Parodontologen und Allgemeinzahnärzte, die fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse in ihre Praxis übertragen und Anschluss an vielversprechende zukünftige Konzepte und Technologien in der Geweberegeneration behalten möchten.

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