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Evolution und Revolution bei der bredent group

bredent: Wie sehr es meist nicht nur ein Element eines Implantat-Systems ist, das letztlich über eine herausragende Performance entscheidet, zeigt das Bone Growth Concept von copaSKY des Herstellers bredent. Hier hat man um genau einen entscheidenden Schritt weitergedacht, um das von Zahnärztinnen und Zahnärzten und ihren Patienten gewünschte langzeitstabile Knochen- und Weichgewebsergebnis zu erhalten. Was gibt es sonst Neues beim traditionsreichen Sendener Unternehmen?

Foto: Roland Benz, Leiter Produktmanagement bredent medical

Mit dem Bone Growth Concept bei copaSKY hat bredent medical in den letzten Monaten im Implantatmarkt ordentlich von sich reden gemacht. Handelt es sich dabei um eine Revolution?

Roland Benz: Nein, das ist eher eine Evolution. Den sogenannten Backtaper, die Verjüngung im krestalen Bereich, besitzt das SKY Implantatsystem bei den großen Implantatdurchmessern schon seit dem Anfang im Jahr 2002. In der klinischen Anwendung und wissenschaftlichen Untersuchen haben wir festgestellt, dass diese besondere Form sehr gute klinische Ergebnisse in Bezug auf die Knochenstabilität bietet. In vielen Fällen konnten unsere Anwender sogar Knochenwachstum bis über die Implantatschulter feststellen. Diese Erfahrungen haben wir bei copaSKY konsequent in die Entwicklung einfließen lassen.

Können Sie in wenigen Worten erklären, was das Bone Growth Concept beinhaltet?

Roland Benz: Das ist ganz einfach: Durch den Backtaper im krestalen Bereich bietet das copaSKY dem Knochen mehr Platz und eine bessere Auflage. Zusätzlich unterstützt die Mikrostrukturierung des Backtapers die Anlagerung von Knochen- und Weichgewebszellen. Wenn dann noch der Startpunkt des Backtapers subkrestal liegt, können wir klinisch Knochenwachstum beobachten. Dies wurde auch in einer wissenschaftlichen Untersuchung bestätigt.

Wenn ich Sie richtig verstehe, dann ist der Backtaper eine Weiterentwicklung des Plattform Switch?

Roland Benz: Ja, das ist richtig. Schmale Abutments mit einer taillierten Form sind eine weitere Unterstützung des Bone Growth Concepts. Insbesondere wenn die Abutments nicht mehr ausgetauscht werden, schützt das angelagerte periimplantäre Weichgewebe den Knochen und bildet bereits die Basis für den langfristigen Erfolg. Auch bei der zweizeitigen Implantologie wird durch die schmale Deckschraube das periimplantäre Gewebe auf dem Backtaper nicht gestört.

Welche Trends sehen Sie mit Ihren über 30 Jahren Markterfahrung in den nächsten Jahren in der Implantologie?

Roland Benz: Die fortschreitende Digitalisierung in Kombination mit dem Anspruch seitens des Patienten nach einer schnellen Versorgung wird den Markt einschneidend verändern. Nach meiner Ansicht werden wir wenigen Jahren bei einer Einzelzahnversorgung nur noch zwei Vorgehensweisen finden. Die geführte Implantologie kombiniert mit einem vorgefertigten individuellen Abutment mit Krone, welches sofort eingesetzt wird oder den Intraoral-Scan während der OP und einer Versorgung mit einem individuellen Abutment sofort oder nach der Einheilung.

Für die Einzelzahnindikation werden wir in Zukunft weder konfektionierte Abutments noch Gingivaformer brauchen. Beide Vorgehensarten werden häufig direkt mit der Extraktion eines Zahnes erfolgen.

Damit werden die Implantatfirmen aber doch einiges am bisherigen Umsatz verlieren?

Roland Benz: Nein, das sehen wir als Pionier der Sofortversorgung nicht so. Der Implantatmarkt wird durch die Verdrängung der konventionellen dreigliedrigen Brücke stark wachsen. Umso mehr, als mit den oben beschriebenen Therapien dem schon heute klar formulierten Patientenwunsch nach einer guten, schnellen und wirtschaftlichen Lösung entsprochen wird. Der deutsche Markt ist in dieser Beziehung noch sehr entwicklungsfähig. Nach unserer Marktkenntnis kommt auf 9 bis 10 extrahierte Zähne in Deutschland 1 Implantat. In Südkorea und Israel als in der Implantatversorgung international führenden beiden Ländern gehen wir von einem Verhältnis von 2 zu 1 aus. Dazwischen ist für die bessere Versorgung der Patienten in Deutschland also noch sehr viel Luft.

Wie sehen Sie die bredent group in der Digitalisierung aufgestellt?

Roland Benz: Ich glaube, da geht es uns wie allen anderen Herstellern, und, nebenbei, auch noch vielen der Praxen in Deutschland: Wir sind gut auf dem Weg unsere Hausaufgaben zu machen, aber noch lange nicht am Ziel. Wir arbeiten sehr intensiv an der nahtlosen Integration unserer Komponenten in die verschiedenen Programme für 3D-Planung, CAD und CAM. Inzwischen haben wir mit DCS einen starken Partner in der bredent group, so dass die Abstimmung der Implantatkomponenten, der bredent Prothetikmaterialien und der CAD/CAM Systeme immer besser wird. Da haben wir in den letzten Jahren schon eine schöne Lernkurve hingelegt. Dann kommen noch ein paar Highlights dazu, wie die Bibliothek für Try-Ins, die wir unseren Kunden seit kurzem anbieten. Auf unserer Download-Seite finden unsere Kunden für die wichtigsten SKY und copaSKY Abutmentsysteme STL-Daten von Try-Ins zum kostenlosen Herunterladen und Ausdrucken. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Kunde die richtigen Abutments bestellt und keine Auswahlsendungen mehr benötigt. Das ist zeiteffizient und nachhaltig, und kommt bei unseren Anwenderinnen und Anwendern sehr gut an.

Herzliches Dankeschön für dieses Gespräch.

Roland Benz

  • Leiter Produktmanagement bredent medical
  • 30 Jahre direkt und indirekt in der Implantologie tätig
  • Studium BWL an der Universität Mannheim