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Khoury-Technik: Alles aus einer Hand

Wenn eine Technik nach einem benannt wird, hat man in der implantologischen Community sicherlich einiges erreicht. Neben der aktuell auf fast jeder Fortbildung zitierten Khoury-Technik wird bisweilen vergessen, dass der findige Schellensteiner Professor noch für eine Vielzahl anderer Entwicklungen verantwortlich zeichnet.
Interview mit Prof. Dr. Fouad Khoury, Chefarzt und Leitung der Privatzahnklinik Schloss Schellenstein

pip: Wie kommt es zu einer Entwicklung wie Ihrer Micro-Screw? 

Fouad Khoury: Es wird oft übersehen, dass ich die gern als ‚Khoury-Technik‘ bezeichnete Schalentechnik für vertikale Augmentationen, die nun seit einigen Jahren sehr gern und häufig auf Fortbildungen präsentiert wird, bereits vor über 20 Jahren erstmalig publiziert habe – und ähnlich wollte ich mich vor gut 15 Jahren nicht mit den bis dahin auf dem Markt befindlichen Schrauben zur Befestigung von Augmentaten zufriedengeben. Speziell für die bestmöglich atraumatische Fixierung kleinerer Knochenblöckchen waren die damals erhältlichen konventionellen Schrauben viel zu grob. 

pip: Worin liegen die Stärken beim Design und beim Material Ihrer Schraube? 

Fouad Khoury: Zunächst war das Ziel, eine deutlich zierlichere Schraube zu entwickeln, gleichzeitig durfte das Design aber natürlich nicht zu Lasten der Stabilität gehen. Der verwendete spezielle medizinische Stahl musste auch längeren Schrauben ausreichend Stabilität und Haltedauer geben. 

pip: Wie stellt sich die Kooperation, auch schon zu Beginn einer Entwicklung, mit einem Hersteller wie Hager & Meisinger im Einzelnen dar? 

Fouad Khoury: Ursprünglich hatte ich die Mikroschraube mit einem anderen Anbieter entwickelt, der leider aber das Manko hat, nicht über eine eigene Fertigung zu verfügen. Dadurch kam es wiederholt zu unvertretbar langen Lieferzeiten oder sogar echten Engpässen, was für mich oft zu unangenehmen Situationen führte. Gleichzeitig konnte der damalige Anbieter auf die Fremdfertigung natürlich nur bedingt Druck ausüben. Ich demonstrierte also diese vielversprechende Technik, Anwender schafften sich auf mein Anraten hin das Kit an und konnten es dann in Ermangelung der Schrauben nicht verwenden. Da mein Name direkt mit dieser Technik verbunden ist, erreichten mich, zwar nur verständlich, aber nicht minder unangenehm, natürlich zunehmend auch die Beschwerden. Mit Hager & Meisinger habe ich nun einen international exzellent aufgestellten Partner mit eigener Fertigung gefunden. Wir haben das Kit überarbeitet und hier und dort den heutigen Anforderungen angepasst und dank der Eigenproduktion haben wir nun eine stete und zuverlässige Lieferkette. Wir haben zwar einiges am Material und damit an der Stabilität verbessert, aber es wurden exakt dieselben Maße beibehalten, das heißt, die alten Kits bleiben selbstverständlich unverändert einsetzbar.

pip: Was erwarten Sie als Anwender und Entwickler von der forschenden und entwickelnden Industrie, was zeichnet Ihre Wunschpartner besonders aus? 

Fouad Khoury: Hager & Meisinger und ich hatten uns bereits bei der Entwicklung eines besonderen Trepan-Kits kennenlernen dürfen, in dem gleich mehrere innovative Ideen im Detail stecken: Zweiteilige innengekühlte Trepane ermöglichen es, lokale Knochenzylinder sehr sicher und minimalinvasiv zu entnehmen. Durch abnehmbare Trepan-Arbeitsteile können die herausgefrästen Knochenzylinder besonders einfach mithilfe einer Ausstoßnadel entnommen werden. Die gleichzeitig im Set enthaltenen Vorkörner gestalten die Anwendung der Trepane wiederum sehr sicher. Schon damals beeindruckte mich die lebendige gegenseitige Befruchtung und die schnelle produktive Umsetzung. Die Zusammenarbeit gestaltet sich enorm professionell und zuverlässig – sie setzen stets um, was sie versprechen. Besonders heute in den sehr kompetitiven globalen Märkten ist ein starker und zuverlässiger Partner mit einer eigenen Fertigung wichtig und bietet uns Behandlern Sicherheit für die Zukunft.

pip: Dürfen wir auf weitere gemeinsame Entwicklungen gespannt sein? 

Fouad Khoury: Die Anforderungen an eine möglichst schonende und minimalinvasive Chirurgie sind aufgrund der zunehmend anspruchsvolleren, aber auch der oft multimorbiden älteren Patienten unvermindert. Der implantologisch tätige Zahnarzt wünscht sich hier vorhersagbar erfolgreiche Protokolle – ich bin daher ganz sicher, dass ich gemeinsam mit Hager & Meisinger noch einige vielversprechende Projekte entwickeln und voranbringen werde – und ich freue mich darauf. 

pip: Herzlichen Dank für dieses Gespräch.

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