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Osstem: Die wichtigste Ressource ist Kreativität

Dr. Kyoo-Ok Choi (Chairman von Osstem) im Gespräch. „Ohne Kreativität gäbe es keinen Fortschritt und wir würden ewig die gleichen Muster wiederholen“, wusste bereits Mediziner und Kognitionswissenschaftler Edward de Bono. Dieses Credo hat sich auch der Implantathersteller Osstem zu eigen gemacht und beeindruckt mit einem sich stetig erneuernden Portfolio.

Gehen Sie als Zahnarzt anders auf Ihre Kunden zu?

Als Zahnarzt und Gründer von Osstem kenne ich die Schwierigkeiten von Zahnärzten besser als jeder andere. Ich denke, der prominente Unterschied unseres Unternehmens ist die kompromisslose Berücksichtigung der Bedürfnisse der Zahnärzte, die alle gute Ergebnisse erzielen wollen. Wir bieten bei Osstem Implant neben Implantaten eine ganze Reihe exzellenter Produkte und damit verbundener Dienstleistungen an, damit die Zahnärzte diesem Ziel stets näherkommen können. Außerdem bieten wir Fortbildungen an, um die klinische Kompetenz von Zahnärzten bei der Implantation zu verbessern; dies hat für uns stets oberste Priorität. Seit den späten 1990er Jahren führe ich Implantationen durch und entwickelte einen 10-tägigen, 80-stündigen Lehrplan, der auch eine eintägige Live-Operation umfasste, und begann mit der klinischen Ausbildung, damit alle Zahnärzte in Korea Implantationen fachgerecht durchführen können.

Wir stellten Zahnärzte ein, die als Dozenten Vorlesungen über das Thema Implantate hielten, und bauten ein Schulungszentrum, in dem Zahnärzte ihre Ausbildung absolvieren konnten. Die aktive Förderung des klinischen Schulungsprogramms durch Osstem Implant war der entscheidende Antrieb, der dazu beigetragen hat, dass Implantate in Korea weit verbreitet sind und heutzutage mehr als 85 % aller koreanischen Zahnärzte implantieren. Deshalb ist eine Implantation in Korea mittlerweile keine Spezialbehandlung mehr, die nur von Kieferchirurgen durchgeführt wird, sondern eine übliche Behandlung, die von fast allen Zahnärzten – ausgenommen Kieferorthopäden, Kinderzahnärzten und Alterszahnmedizinern – vorgenommen wird. So ist es kein Wunder, dass gemäß der vierten Auflage des Misch’s Implant Dentistry-Registers das Land Korea bei der Pro-Kopf-Zahl der mit Implantaten versorgten Patienten pro 100.000 Einwohnern einen hohen Rang einnimmt. Das Curriculum des Implantatkurses von Osstem wurde nun auf ein 24-tägiges Programm mit den drei Schritten Grundlagen, Chirurgie und Prothetik erweitert und in 30 Auslandsniederlassungen in 26 Ländern weltweit eingeführt.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von uns ist die Produktvielfalt. Jeder Mensch hat eine ganz individuelle orale Umgebung und die Versorgung dieser unzähligen Varianten mit nur wenigen Produkten kann zu Schwierigkeiten führen. Aus diesem Grund hat Osstem Implant seine Produktpalette diversifiziert, um den Bedürfnissen der Patienten besser gerecht werden zu können. Darüber hinaus bemühen wir uns um eine Implantatoberfläche, die eine schnelle und langzeitstabile Osseointegration gewährleistet, damit die Zahnärzte bei ihren Patienten erfolgreich und gut angesehen sein können. Nur so wird ein Implantat von den Patienten als gutes Implantat bewertet. Deshalb richten wir unseren Fokus insbesondere auf die Bereiche Forschung und Entwicklung, damit wir unseren Zahnarztkunden zu guten Ergebnissen verhelfen können.

Das wissen auch unsere Zahnärzte zu schätzen und so konnte sich das Osstem Implantat in relativ kurzer Zeit zu einem der am meisten verwendeten Implantate der Welt entwickeln.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis von Osstem Implant ist beeindruckend – betrachten Sie sich selbst als sogenannten ‚Value Supplier‘?

Ja, das ist wahr. Genauer gesagt erfüllen Osstem-Produkte sowohl Premium- als auch Value-Bedürfnisse. Die Produktqualität ist Premium-Niveau, während der Preis Value-Niveau hat. Wir sind überzeugt, dass Osstem Produkte von höchster Qualität zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Die weitreichenden klinischen Anwendungen, die Osseointegrationsleistung, die Langzeitstabilität und die hervorragenden klinischen Ergebnisse von Osstem Implant sind mit keinem anderen Implantat auf der Welt vergleichbar, sondern vielen überlegen. Trotzdem legen wir die Preise niedrig an, damit wir umso mehr Kunden und deren Patienten erreichen können. Da die Zahl der Patienten, die sich ein Implantat leisten wollen und können und auch die Einkommen vieler Zahnärzte während der Pandemie in einigen Teilen der Welt zurückgegangen sind, suchen immer mehr Zahnärzte nach den kostengünstigen Osstem-Implantaten, was bei uns konsequent zu steigenden Umsätzen führte. Es besteht kein Zweifel mehr, dass ein Implantat die ideale Behandlungsoption eines oder mehrerer fehlender Zähne ist. Dennoch gibt es immer noch viele Patienten, die sich gegen eine Implantatbehandlung entscheiden, sodass die Implantationsrate weltweit niedriger ausfällt als eigentlich erwartet werden dürfte. Die Gründe dafür könnten sein, dass weltweit der Anteil der zu Implantationen fähigen Zahnärzte immer noch zu gering ist, und die Kosten einer Implantatbehandlung die Patienten im Durchschnitt oft noch zu stark belasten. Um dem ersten Grund zu begegnen, bietet Osstem Implant aktiv klinische Schulungen an. Für die zweite Begründung darf der Preis für Implantate nicht zu hoch sein. Daher ist es das Ziel von Osstem Implant, Implantate so weit zu standardisieren, dass wir stets die kostengünstigsten Produkte am Markt anbieten können.

Was sind Ihrer Meinung nach die Besonderheiten der deutschen Zahnärzte und was ist Ihre Antwort darauf?

Zahnärzte in Deutschland legen großen Wert auf wissenschaftlichen Hintergrund. Sie neigen besonders stark dazu, ein Produkt nur dann einzusetzen, wenn fundierte und belastbare wissenschaftliche und klinische Daten zur Sicherheit des Produkts vorliegen. Auch bei validierten Daten aus Ländern wie Korea und den USA bestehen deutsche Zahnärzte weiterhin auf ergänzende Daten aus Europa. Sie sind zu Recht stolz auf Europa und dessen zahnmedizinische Tradition. Daher hat Osstem Implant neben der aktuellen klinischen Forschung in Europa die Projekte ‚KOL-Entdeckung in Deutschland‘ und ‚klinische Studien in Deutschland‘ aufgelegt. Darüber hinaus unterstützen wir angesichts der doch noch eher geringen Markenbekanntheit von Osstem Implant in Deutschland den deutschen Markt mit verstärkten flankierenden Marketingaktivitäten ganz erheblich.

Aus- und Weiterbildung sind für deutsche Zahnärzte von großem Interesse – was bietet Osstem in diesem Bereich an?

Die Zahl der Implantationen in Deutschland ist hoch, aber nicht so hoch wie in Korea. Es gibt Zahnärzte, die gern Implantationen durchführen möchten, aber es fehlt das geeignete Umfeld, in dem sie es lernen können. Auch wir bei Osstem wollen, dass möglichst alle Zahnärzte in Deutschland implantieren können, die es sich für ihre Praxis wünschen. Die deutsche Tochtergesellschaft von Osstem Implant bietet seit 2010 ein kontinuierliches klinisches Schulungsprogramm an, und bis 2021 haben insgesamt 319 deutsche Zahnärzte im Rahmen dieses Programms Implantationen durchgeführt. Das klinische Schulungsprogramm von Osstem konzentriert sich in einzigartiger Weise sowohl auf die Theorie als auch auf die praktische Ausbildung. Auch in diesem Jahr werden wir den deutschen Zahnärzten viele praktische Kurse mit Produkten von Osstem Implant anbieten, durch die sie lernen, wie sie komplizierte oder außergewöhnliche Verfahren selbstsicher anwenden können. Als Beispiel dafür sei der Sinuslift genannt, der von den meisten Zahnärzten oft noch an einen Oralchirurgen überwiesen wird. In unseren Kursen lernen die Zahnärzte durch viele praktische Übungen, wie sie selber einen Sinuslift vornehmen können. So konnten in den vergangenen zehn Jahren durch Osstem mehr als 10.000 Zahnärzte die Behandlung mittels Sinuslift erlernen und in ihren Praxen anwenden. Dabei haben die Instrumenten-Kits, wie zum Beispiel das Crestal Approach Sinus (CAS) Kit oder das Lateral Approach Sinus (LAS) Kit, die von Osstem Implant entwickelt wurden, einen wertvollen Beitrag geleistet. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Sinusmembran ohne Perforation ganz einfach anheben, sodass das Implantat nach der Knochentransplantation im gewünschten Bereich platziert werden kann. Dieser praxisorientierte Intensivkurs wird in den fünf Städten Berlin, München, Hamburg, Köln und Frankfurt am Main angeboten, wobei jährlich mehr als 40 Fortbildungsveranstaltungen geplant sind. Zudem organisieren wir jedes Jahr das Osstem Europe Meeting, das in diesem Jahr im Oktober in Rom stattfinden wird.

Wir möchten die deutschen Zahnärzte herzlich dazu einladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und sich mit ihren Kollegen aus Korea und den USA auszutauschen.

Osstem fertigt nicht nur Implantate – sehen Sie die Zukunft eher darin, eine Gesamtlösung anzubieten statt einzelner Implantate?

Ja. Obwohl Osstem weithin als Hersteller von Implantaten bekannt ist, werden wir neben dem chirurgischen Equipment bald auch Software anbieten, die dem Zahnarzt dabei helfen wird, seine Patienten mithilfe der digitalen Zahnheilkunde noch besser zu versorgen. Bezogen auf unseren Behandlungseinheit, die bereits auf dem europäischen Markt erhältlich ist, bedeutet das, dass wir den Komfort der Kunden mit sofortiger technischer Unterstützung und rechtzeitiger Lieferung der zugehörigen Ausrüstung und Teile deutlich verbessern. Unser Ziel ist es, alle anfallenden Probleme genau zu erfassen und zu beheben, damit sich die Zahnärzte voll auf die Behandlung konzentrieren können. Im Bereich Software entwickeln und liefern wir Programme, die bei der wichtigen aber zeitraubenden Dokumentationspflicht unterstützen. Zudem haben wir verschiedene medizinische Bildgebungsgeräte im Programm sowie CAD-Software zur einfachen Herstellung von beispielsweise Bohrschablonen oder Modellen. Im Hardwarebereich sind wir dabei, ein internationales Servicenetz aufzubauen, um die Zahnarztpraxen in kürzester Zeit mit medizinischen Großgeräten ausstatten zu können, sodass auch bei einem technischen Problem kein Leerlauf entsteht. Da wir die Bedürfnisse von Zahnkliniken besser als jeder andere kennen, bieten wir in Korea sogar auch die komplette Konzeption von Kliniken an. Wir unterstützen bei der Planung des Grundrisses, der Gestaltung des Designkonzept bis hin zur finalen Ausstattung mit sämtlichen Großgeräten – und dies alles mit Blick auf einen sehr effizienten Zeitplan und einer hohen Qualität, sodass am Ende eine optimal funktionierende Klinik entsteht. Sollte es mal zu einem Problem kommen, kümmern wir uns stets schnellstmöglich darum, sodass der Alltag der Klinik so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Letztendlich möchten wir zu dem Komplettanbieter werden, der den Zahnarztpraxen in jeder Situation zur Seite steht – von der Praxisplanung über die Geräteinstallation und die Lieferung der Verbrauchsmaterialien bis hin zur Aus- und Weiterbildung unserer Zahnarztkunden, um ihnen zu jedem Zeitpunkt ihrer beruflichen Entwicklung helfend zur Seite stehen zu können.

Was ist Ihre neueste Entwicklung in Bezug auf Implantatprodukte?

In letzter Zeit wurden zahlreiche Produkte entwickelt, und wir sind stolz darauf, dass wir unter anderem die nanostrukturierte Bio-Hydroxylapatit (BA)-Oberflächenbehandlungstechnologie, das Super-Osseointegration (SOI)-Oberflächenimplantat und das KS-Implantat mit einer neuen Verbindung erfolgreich entwickelt haben. Als neues GBR-Produkt haben wir ‚TissueMax‘, das in den vergangenen vier Jahren entwickelt wurde. Zu Ihrer Information: Osstem Europe hat die SOI-Reihe Ende 2021 und das KS Implant seit Mai 2022 auf den Markt gebracht. TissueMax soll im zweiten Halbjahr 2022 in Europa eingeführt werden und die Deutsche Osstem plant, sie ihren Kunden bis spätestens Ende des Jahres zur Verfügung stellen zu können. Auf der BA-Oberfläche wirkt die Hydroxylapatit-Nanobeschichtung (HA) als Katalysator und erhöht so die Osseointegrationsgeschwindigkeit des Implantats von Anfang an. Durch die Förderung der Thrombozytenkoagulation wird die Bildung von Blutgerinnseln beschleunigt und damit die Knochenbildung gefördert. So wird selbst bei sehr geringem Restknochenangebot im Bereich des Implantats die Bildung neuen Knochens angeregt, die Osseointegration deutlich verbessert und die Erfolgsrate des Implantats signifikant erhöht. Die mit einem pH-Puffer beschichtete SOI-Oberfläche zeigt eine ähnliche Leistung wie die BA-Oberfläche. Die SOI-Oberfläche verkürzt die anfängliche Osseointegrationszeit im Vergleich zur herkömmlichen Implantatoberfläche um mehr als 35 %. Die BA- und SOI-Oberflächen, welche die SA-Implantate hydrophil machen, werden in Korea als sehr positiv bewertet. Das KS-Implantat ist ein Produkt, das den Durchmesser der Schraube, die das Implantat mit dem Abutment verbindet, um 0,4 mm respektive von 2,0 mm auf 1,6 mm reduziert hat. Durch diese Reduzierung des Schraubendurchmessers wird die Dicke des Implantathalses um 0,2 mm erhöht, was die Langzeitstabilität der durchmesserreduzierten Implantate deutlich verbessert. Durch die Verlängerung der Verbindung zwischen Sekundärteil und Implantat wurde der Grad der Festigkeit zwischen der Suprastruktur und dem Implantat erheblich verbessert, was dazu führt, dass Schraubenlockerungen und damit die Wahrscheinlichkeit eines Schrauben- und Implantatbruchs deutlich reduziert werden. Das Produkt und damit auch die Technologie, die hinter TissueMax steht, wurden bereits 2020 auf dem Titelblatt des Clinical Oral Implants Research vorgestellt, einer bekannten Fachzeitschrift für Implantologie des SCI. TissueMax ist Koreas erster zugelassener, sich selbstaufblasender oraler Gewebeexpander mit einer Technologie, die hauptsächlich in der Orthopädie und plastischen Chirurgie Anwendung findet. Der Einsatz von TissueMax erhöht das Weichgewebe des freigelegten Zahnfleischs und verbessert so die Erfolgsrate einer GBR. So können selbst Patienten mit einer erheblichen Gingivarezession implantologisch versorgt werden.

Vielen Dank für das interessante Gespräch.

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