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Straumann übernimmt GalvoSurge

Anfangs war es nur ein Gerücht, mittlerweile ist es offiziell bestätigt: Straumann übernimmt die GalvoSurge Dental AG und ergänzt damit das Portfolio um eine Lösung für das Problem Periimplantitis. Während des ITI Kongresses Deutschland & Österreich in Dresden Mitte Mai 2023 sprach pip mit Andreas Utz, Geschäftsführer  Straumann Deutschland, über die erwartete Übernahme.

Herr Utz, können Sie uns etwas über die Hintergründe der Übernahme der GalvoSurge Dental AG durch die Straumann Group erzählen?

Andreas Utz: Die Verträge sind mittlerweile unterzeichnet und die Straumann Group übernimmt die GalvoSurge Dental AG Ende Mai 2023 zu 100 Prozent. Für uns ist eine sehr enge und langfristige Kooperation mit GalvoSurge wichtig und interessant, daher haben wir uns für den Kauf von GalvoSurge entschieden.

Wie geht es jetzt nach dem Kauf weiter?

Andreas Utz: Wir integrieren jetzt die GalvoSurge-Produkte in den Vertrieb und unseren eShop. Wichtig ist uns vor allem ein nahtloser Übergang für die Bestandskunden. Es gibt viele Anwender, die das Reinigungssystem verwenden und die Produkte dafür benötigen. Geplant ist deshalb, dass wir bereits zum 30. Juni 2023 in unserem eShop die Produkte anbieten können, so dass die Versorgung bestehender Kunden sichergestellt und die Fortführung der Patientenbehandlungen möglich ist.

Der offizielle Launch unter der Marke Straumann ist dann für die zweite Jahreshälfte geplant.

Warum war es für Straumann so wichtig, GalvoSurge ins Portfolio zu holen?

Andreas Utz: Wenn man sich ehrlich mit der Implantologie beschäftigt, weiß man, dass die Periimplantitis angesichts der Millionen inzwischen gesetzter Implantate ein großes Thema ist. Diesem Thema müssen wir uns weiterhin widmen und Lösungen für die Prävention und Therapie finden, wie wir es in der Vergangenheit bereits versucht haben. GalvoSurge ist derzeit für die Periimplantitis-Therapie eine der innovativsten, bei Medizinern und Patienten gut akzeptierten und vielversprechendsten Therapieformen. Das Verfahren ist zudem minimal-invasiv und schont die umliegenden Strukturen, gerade im Vergleich zu den chirurgischen Verfahren, dem Einsatz von Titanbürsten etc.

Bei der aktuellen S2-Leitlinie der DGI zur Therapie periimplantärer Infektionen schneiden adjuvante und alternative Verfahren zur Implantatoberflächenreinigung nicht so gut ab. Wie bewerten Sie das?

Andreas Utz: Ich kann verstehen, dass Systeme wie GalvoSurge noch kritisch betrachtet werden. Man muss wie bei jeder neueren Therapieform genau hinschauen, was es an fehlender Evidenz noch zu tun gibt – diese ist ja die Grundlage für die Bewertung und Empfehlung in den wissenschaftlichen Leitlinien. Das Verfahren ist sicherlich eher neu, es gibt bereits schon Studien, aber es kann natürlich Sinn machen, hier weitere unabhängige Studien zu erarbeiten. Das ist ein Thema, welches wir und die Gründer von GalvoSurge genau anschauen müssen. Wir stehen aber aktuell am Beginn der Zusammenarbeit.

Bisher fand der Vertrieb von GalvoSurge durch Ihren Mitbewerber Nobel Biocare statt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort über den Kauf durch Straumann erfreut war.

Andreas Utz: Über die Einschätzung des bisherigen Vertriebspartners kann ich mich nicht äußern. Die Akquisition lief in sehr üblichen Schritten ab und wir haben uns in den Gesprächen auf unseren Partner GalvoSurge konzentriert. Hier haben alle Seiten stets sehr transparent und fair miteinander gesprochen.

Herzliches Dankeschön für dieses Gespräch.