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Geistlich Biomaterials: Fortbildung neu denken

Wesentlicher Bestandteil des Gesamtkonzepts von Geistlich Biomaterials ist seit jeher weniger Marketing-Geklapper als vielmehr solide und oft bahnbrechende wissenschaftliche Forschung und Information im Bereich der Augmentation und Regeneration. Wie stellt sich das in der „neuen Normalität“ dar?

Interview mit Dr. Thomas Braun, Geschäftsführer Geistlich Biomaterials Deutschland

pip: Wie haben Sie bisher Covid-19 mit all seinen Einschränkungen überstanden?

Thomas Braun: Bei allen Einschränkungen, die zweifelsohne da waren, dürfen wir nicht vergessen, dass andere Branchen und andere Länder viel härter getroffen wurden. Wir haben die Phase also verhältnismäßig gut überstanden. Die härteste Einschränkung bestand sicherlich in der Pflege sozialer Kontakte, die eben nicht durch digitale Medien vollständig kompensiert werden kann. Wir haben unsere sozialen Kontakte alle wahrscheinlich wieder völlig neu schätzen gelernt.

pip: Werden Sie die für den März 2021 geplante Osteology absagen?

Thomas Braun: Die Planung für das nationale Osteology Symposium im März 2021 läuft bereits seit Monaten. Wir haben Alternativkonzepte entwickelt – und damit meine ich nicht den Kongress ins Internet zu stellen – und geprüft, was als Präsenzveranstaltung möglich, gewünscht und verantwortbar ist. Die Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen werden uns noch eine Weile begleiten und wir sehen bei Veranstaltungen im medizinischen Bereich auch eine Vorbildfunktion für eine sichere Durchführung von Präsenzveranstaltungen. Basierend auf diesen Überlegungen und den örtlichen Möglichkeiten werden Osteology Foundation, Kongressleitung und Kongressorganisation gemeinsam in Kürze eine Entscheidung treffen.

pip: Welche nachhaltigen Veränderungen haben sich in Ihren Fortbildungskonzepten ergeben?

Thomas Braun: Die Stilllegung der Präsenzveranstaltungen hat ja zu einer ‚Zwangsumstellung‘ auf digitale Fortbildung geführt. Ich höre immer mehr Stimmen, sowohl von Referenten als auch von Teilnehmern, dass sie sich wieder auf Präsenzveranstaltungen freuen. Die Umstellung kam ja sehr schlagartig und hatte kaum Reifezeit. Jetzt müssen wir einige Entwicklungsschritte nachholen. Einen Kongress einfach 1:1 online zu stellen ist sicherlich nicht der beste Weg. Es hat sich auch gezeigt, dass die Gemengelage aus technischen Möglichkeiten, gesetzlichen Vorgaben wie z. B. der Beachtung des Datenschutzes, aus Kosten und Kundenbedürfnissen doch komplexer ist und genaue Analysen und individuelle Lösungsansätze notwendig sind. Aber ich bin sicher, dass die digitalen Fortbildungsmöglichkeiten einen nachhaltigen Push erfahren haben, wir müssen ihnen nur einen deutlich individuelleren Charakter geben. Dann können sie weit mehr, als nur eine digitale Kopie einer Präsenzveranstaltung zu sein. Neben den digitalen Fortbildungsmöglichkeiten haben sich auch neue Kommunikationsplattformen etabliert. Virtuelle Meetings und Besprechungen haben in der Corona-Zeit stark zugenommen. Auch hier sehe ich gleichwohl ein wachsendes Bedürfnis nach persönlichen Kontakten. In Verbindung mit den flexiblen Arbeitsformen haben diese Kommunikationstools aber sicherlich nachhaltig an Bedeutung gewonnen.

pip: Können wir uns Grundlagenwissenschaft und wissenschaftliche Langzeitkonzepte in diesen volatilen Zeiten überhaupt noch leisten?

Thomas Braun: Corona hat auch in der Wissenschaft Spuren hinterlassen: Studien mussten verschoben oder unterbrochen werden, da Patienten in verschiedenen Ländern zu Hause bleiben mussten, Mitarbeiter konnten nicht zu den Studienzentren reisen und die finanziellen Möglichkeiten mussten auch überprüft werden. Dies sind aber nur kurzfristige negative Effekte auf die wissenschaftlichen Projekte. Wir werden weiterhin sowohl in die Grundlagenforschung investieren als auch in die klinische Weiterentwicklung von Behandlungskonzepten.

pip: Der Osteology-Kongress war oft auch Anlass für einen besonderen Launch im Produktbereich oder die Erweiterung einer Indikation …?

Thomas Braun: Wie gesagt, Corona hat auch bei Forschung und Entwicklung Spuren hinterlassen und zu Verzögerungen geführt. Wir haben unsere Agenda, die sorgfältig abgearbeitet wird, und dann werden wir sehen, wann neue Produkte und Indikationserweiterungen eingeführt werden. Es lohnt sich aber in jedem Fall zu kommen!

pip: Herzlichen Dank, Herr Dr. Braun.

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