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Anwendung des All-on-4-Konzeptes beim kompromittierten Patienten

Die Überlebensraten der Implantate im Oberkiefer (92,5-100 %) und Unterkiefer (93- 100 %) sowie der prothetischen Restauration (99,2-100 %) beweisen, dass das All- on-4-Konzept vergleichbare Daten zu den konventionellen Verfahren bietet [1, 2, 3]
und daher eine praktikable Behandlungsoption für zahnlose Patienten mit atrophierten Kiefern zur Umgehung der konventionellen Vorgehensweise ist [4]. Allerdings muss sehr genau mit dem Patienten abgewogen werden, dass eventuell erhaltungswürdige Zähne für dieses Konzept geopfert werden müssen [5, 6, 7].

Die Patientin (weiblich, 73 Jahre) war sich ihrer insuffizienten dentalen Situation bewusst, aufgrund der von ihr gewünschten festsitzenden provisorischen und endgültigen Versorgung aber auf der Suche nach dem entsprechenden implantologischen Konzept, das ihre Wünsche realisieren konnte. Die klinische Situation stellte sich mit einer generalisierten parodontologischen Schädigung der Zähne dar, die Bisssituation hatte sich verändert bzw. war unklar und die Patientin gab an, keine harten Speisen mehr kauen zu können (Abb. 1). Der Röntgenbefund mittels Panoramaschichtaufnahme bestätigte die generalisierte fortgeschrittene Parodontitis mit einem vor allem im Oberkiefer stark atrophierten Kiefer (Abb. 2) [12]. Im Unterkiefer erschien zumindest das vertikale Knochenangebot für eine umsetzbare implantologische Versorgungsform geeignet zu sein. Um den Wunsch der Patientin einer immer vorhandenen festsitzenden Prothetik zu erfüllen, wurde nach Abwägung und Risikoaufklärung das All-on-4- Konzept zur Versorgung beider Kiefer gewählt, da kein Restzahn eine ausreichende Wertigkeit mehr hatte [1, 5, 41]. Als Schwierigkeit erwies sich die noch vorhandene insuffiziente Restbezahnung und die damit einhergehende unklare Bisslage.

Deshalb entschieden wir uns, auch um die Positionierung der Zähne für das Provisorium und den endgültigen Zahnersatz ermitteln zu können, zunächst ein metallverstärktes Kunststoffprovisorium auf wenigen zu präparierenden Restzähnen zu verankern. Dadurch konnten wir auch die PA-Situation stabilisieren [8, 9] und durch die abgeheilten Kieferabschnitte eine genauere Planung für die navigierte Schablonenchirurgie durchführen.

Fazit

Am Ende der Behandlung stand eine zufriedene Patientin, deren realistische Wünsche durch die Anwendung des All-on-4- Konzeptes umzusetzen waren (Abb. 18, 19) [18, 21, 22].

Autor

Dr. med. dent. Stefan Michael Scherg

  • 1990-1995 Zahnmedizinstudium an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg
  • 1995-1997 Vorbereitungsassistent in freier Praxis in Retzbach und Thüngen K Seit Okt. 1997 Niederlassung und Praxisübernahme in Thüngen
  • Nov. 2002 Praxisverlegung nach Karlstadt, Praxisschwerpunkte: Parodontologie, Implantologie, Endodontie, Ästhetische Zahnheilkunde
  • 2002 Gründung einer eigenen Firma: Fortbildungsinstitut Schöne Zähne
  • 2003 DGZI Zertifizierung Implantologie
  • Promotion zum Dr. med. dent an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zum Thema „Stabilität der Schraubenverbindung bei konventionellen und Abutmentfreien Implantatbrücken“

praxis@zahnarzt-scherg.de

www.zahnarzt-scherg.de