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Bimaxilläre Sofortversorgung – ein Fallbericht 

Der vorgestellte Patient (männlich, 43 Jahre alt) mit nicht erhaltungswürdiger Bezahnung kann mithilfe der All-on-4 Behandlungsmethode (Nobel Biocare) mit festsitzenden implantatgetragenen Brücken versorgt werden. Der chirurgische Eingriff findet unter Intubationsnarkose statt und bereits am Abend des OP-Tages werden die definitiven Brücken – noch mit verkürzter Zahnreihe und ohne Titangerüst – eingesetzt. Dieses Vorgehen unterscheidet sich somit maßgeblich von Protokollen, in denen zunächst festsitzende Provisorien eingegliedert werden. 

Nach einem oftmals jahrzehntelangen Leidensweg, nicht selten begleitet von einer ausgeprägten Zahnarztangst, wünschen sich viele Patienten ein effektives und zügiges Behandlungskonzept, das ihnen Zahnersatz auf einem hohen funktionellen und ästhetischen Niveau ermöglicht. Der vorgestellte Patient äußert genau diesen Wunsch, zudem ist es für ihn ausgeschlossen, mit herausnehmbarem, wie etwa teleskopierendem Zahnersatz versorgt zu werden. 

Der Indikationsstellung für das All-on-4 Konzept geht immer voraus, dass im Zuge der Beratungsgespräche sowie einer strukturierten Diagnostik abgewogen wird, ob der Wunsch der Patienten nach verschraubten implantatgetragenen Brücken mit den anatomischen Gegebenheiten, der Compliance und Motivation zur Gewährleistung der Hygiene zu vereinbaren ist. 

Kann die Indikation „All-on-4“ gestellt werden, ermöglichen eine präoperative 3D-Diagnostik (DVT) sowie die Herstellung von Bohrschablonen intra-operativ eine entscheidende Risikominimierung sowie Verkürzung der Behandlungsdauer. Auch die Verwendung von autologen Fibrinmembranen aus PRGF (Plasma Rich in Growth Factors) sorgt für eine sehr gute Wundheilung von Knochen und Weichgewebe sowie eine Reduktion post-operativer Schmerzen und Schwellungen [1]. 

Nach der Einheilphase ist die Aufnahme der Patienten in ein regelmäßiges Prophylaxeprogramm (zwei bis dreimal pro Jahr) obligat. Dieses umfasst ein Abschrauben, Reinigen und Polieren der Brücken sowie die professionelle Reinigung der Implantate und gegebenenfalls der Restzähne. 

Erfahrungsgemäß sollten Patienten mit bimaxillären Versorgungen aufgrund der fehlenden Taktilität nachts eine Aufbiss-/Schutzschiene tragen, um Chipping an den Hybridkomposit-Verblendungen zuvermeiden. 

Ein Blick in die Literatur ergibt, dass das All-on-4 Konzept mit Implantatüberlebensraten von weit über 90 Prozent (Untersuchungszeitraum bis zu zehn Jahre) – verglichen mit konventionellen Operationstechniken in ausgeheilten Kiefern – eine erfolgreiche Methode darstellt, um zahnlose Patienten bzw. Patienten mit nicht erhaltungswürdiger Bezahnung suffizient und ästhetisch zu versorgen sowie ein hohes Maß an Lebensqualität zu gewährleisten [2,3,4]. 

Autoren

Dr. med. dent. Katharina Baader-Yildirim

  • 2007-2012 Studium der Zahnheilkunde, Universität Regensburg
  • 2013 Dissertation am Lehrstuhl für MKG-Chirurgie, Universität Regensburg
  • 2012-2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universität Regensburg
  • Seit 2017 Zahnärztin, MVZ Dr. Baader & Kollegen, Mindelheim
  • 2017-2018 Curriculum Implantologie (DGOI)

info@drbaader.de
www.drbaader.de 

Dr. med. dent. Helmut Baader M.Sc. M.Sc.

  • 1988-1994 Studium der Zahnheilkunde, LMU München 
  • Seit 1996 Zahnarzt in eigener Praxis, Mindelheim
  • 1999 Dissertation am Lehrstuhl für MKG-Chirurgie, Universität Aachen
  • 2004 Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie (BDIZ und DGZI)
  • 2005 Spezialist für Ästhetische und Restaurative Zahnheilkunde (Dental School)
  • 2007 Master of Science Implantologie
  • 2008 Geprüfter Experte Implantologie (DGOI)
  • 2009 Master of Science Oralchirurgie
  • Seit 2015 Ärztlicher Leiter, MVZ Dr. Baader & Kollegen, Mindelheim
  • Seit 2015 All-on-4 Kompetenzzentrum
  • Seit 2017 All-on-4 Ausbildungszentrum und Hospitationspraxis 

info@drbaader.de
www.drbaader.de