hero-ribbon

Neuigkeiten zur IDS hier auf www.frag-pip.de

Sofortimplantation mit Sofortversorgung in regio 22 nach Längsfraktur 

Im März 2023 stellte Dentsply Sirona das DS OmniTaper-Implantatsystem als Teil der EV-Implantat-Familie vor. Es verfügt wie die anderen Implantate innerhalb dieser Familie über eine konische Innenverbindung, die sich seit 2014 bewährt hat und von Anwendern weltweit geschätzt wird. Alexander Fischer, niedergelassener Zahnarzt und Implantologe aus Berlin, beschreibt im vorliegenden Fall die Versorgung einer Patientin mit einem OmniTaper EV-Implantat.

Eine 73-jährige Patientin stellte sich Ende März 2023 in unserer Praxis vor. Der Zahn 22, bereits endodontisch versorgt, wies eine Längsfraktur auf und war damit nicht erhaltungswürdig (Abb. 1, 3). Da die Patientin für eine Brückenversorgung ihre vorhandenen Metallkeramikkronen nicht abnehmen lassen wollte, stellte auch eine Versorgung durch eine Klebebrücke keine Option dar. 

Die Patientin war jedoch implantaterfahren, so bot es sich an, den Zahn durch ein Implantat zu ersetzen. Tatsächlich stellte sich der Oberkiefer als ästhetisch ansprechend prothetisch versorgt dar – die Entscheidung für ein Implantat war somit naheliegend und wurde von uns auch so empfohlen. Die Patientin leidet unter Hypertonie, ist aber medikamentös gut eingestellt. Aufgrund der Position in der ästhetischen Zone sowie auf Wunsch der Patientin planten wir eine Sofortversorgung mit einem patientenindividuellen Atlantis Abutment und einer chairside hergestellten Celtra-Duo-Krone (Dentsply Sirona) als Langzeitprovisorium. 

Zum Einsatz kam dabei das OmniTaper EV-Implantat, das für mich eine gute Kombination von Eigenschaften aufweist, die ich bei Implantaten für wesentlich halte: eine konische Innenverbindung und ein progressives Gewindedesign. Damit erreichen wir eine gute Primärstbilität im Knochen, wenn er, wie häufig bei älteren Patenten, nicht mehr ganz so optimal durchblutet wird. Dazu kommt ein sehr einfaches Handling. Insgesamt sorgen die sehr gut aufeinander abgestimmten Systemkomponenten für einen Behandlungsablauf, der hilft, mögliche Fehler zu minimieren.

Behandlungsablauf

Nach dem Ersttermin mit Intraoralscan und DVT-Aufnahme (Abb. 2, 4, 5) wurde eine Implantatplanung erstellt. Deren Umsetzung erfolgte in einem zweiten Termin im „full guided system“ von Simplant (Dentsply Sirona) mit einem auf die Situation abgestimmten Bohrprotokoll. 

Nach Extraktion des Wurzelrests und Insertion des Implantats (Abb. 10-24) wurde das individuelle Atlantis Abutment (Abb. 7-9) mit Unterstützung des Insertion-Guides (Abb. 6) eingeschraubt. Anschließend fertigten wir mit dem Cerec-Verfahren eine Celtra-Duo-Krone als Langzeitprovisorium für ein gutes ästhetisches Ergebnis. Diese Krone stellen wir außer Okklusion, um eine schonende Einheilung sicherzustellen (Abb. 24-31). 

Nach vier Monaten baten wir die Patientin zu einem Kontrolltermin. Dabei entfernten wir die Krone und scannten die Situation erneut. Im Fall der Fälle hätte dieser Datensatz im Labor mit dem Core File überlagert werden können, um die prothetische Versorgung noch einmal nachzujustieren. Hintergrund dieses Zwischenschritts: Ich möchte sicherstellen, dass das Abutment zu 100 Prozent korrekt ausgerichtet und das Zahnfleisch gesund ist. 

Auch wenn uns die Verschraubung von Abutment und Implantat immer die Möglichkeit gibt, Teile voneinander zu lösen, so ist es mein Ziel, genau das zu vermeiden. Wir wissen, dass der Austausch von Implantatteilen das Risiko eines Knochenabbaus signifikant erhöhen kann. In diesem Fall präsentierte sich die Situation wie gewünscht. Das Abutment passte gut, das Weichgewebe war reizlos. 

Drei Monate später versorgten wir die Patientin mit einer laborgefertigten verblendeten Vollkeramikkrone, die mit Zement eingesetzt wurde (Abb. 32, 33). Auch wenn ich selbst Cerec nutze, war mir an dieser Stelle wichtig, mein Partnerlabor mit ins Boot zu holen. Die Zahntechniker dort sind in der Lage, noch mehr Ästhetik herauszuholen – in diesem Fall mit einer geschichteten Keramik. Die Patientin zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. 

Diskussion

Der röntgenologische Befund bestätigte die planungsgemäße Positionierung des OmniTaper EV-Implantats bei guter Osseointegration sowie eine korrekte Position des Abutments. Die Versorgung mit einem Einzelzahnimplantat erwies sich in diesem Fall als adäquate Lösung für die Patientin. Die neue Krone fügt sich harmonisch in die prothetische Zahnreihe ein. 

Autor

Zahnarzt Alexander Fischer

  • 1988-1996 Studium Zahnmedizin an der HU Berlin u. Tätigkeit in verschiedenen Zahnarztpraxen
  • 2005 Niederlassung in eigener Praxis in Berlin Tegel
  • 2007 Tätigkeitsschwerpunkt Funktionsdiagnostik, Curriculum Implantologie
  • Seit 2008 international tätiger Referent und Speaker
  • Seit 2010 Geprüfter Experte der Implantologie der DGOI und „Diplomate“ of Implantology der ICOI
  • 2014 2. Vorsitzender der Dentsply Sirona PEERS Gruppe Spree
  • 2016 Anerkennung zum Zertifizierten Referenten der DGOI