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Der Biologische Eigenknochenaufbau in der ästhetischen Zone

Der 47-jährige Patient stellte sich mit einer schon seit längerer Zeit bestehenden Lücke im Oberkiefer regio 22 vor. Ziel der geplanten Behandlung war die adäquate prothetische Neuversorgung bei reduziertem Knochenangebot. Die Rekonstruktion des Knochendefekts erfolgte mittels des Biologischen Eigenknochenaufbaus (BEKA) und autologem Knochen.

Einleitung

Nach einer Extraktion ist in etwa 50 % der Fälle eine Knochenaugmentation notwendig, da der Bündelknochen mit Verlust des Zahnes verloren geht. Das Fehlen der funktionellen Belastung führt zu Knochenabbau. Zur Schaffung eines ausreichend dimensionierten neuen Implantatlagers kann der entstandene Knochendefekt mit autologen Knochenblöcken, Knochenersatzmaterial oder einer Kombination der beiden Verfahren rekonstruiert werden [4,5]. Im vorliegenden Fall erfolgte die Rekonstruktion des periimplantären Knochendefektes mittels des Biologischen Eigenknochenaufbaus unter Anwendung der Schalentechnik nach Prof. Khoury [6,7]. Dieses chirurgische Protokoll sieht die Kombination aus autologen Knochenblöcken und partikulierten autologen Knochenspänen vor.

Ausgangssituation

Der 47-jährige Patient stellte sich mit einer schon seit längerer Zeit bestehenden Einzelzahnlücke regio 22 im Oberkiefer vor (Abb. 1). Ziel der geplanten Behandlung war die adäquate prothetische Neuversorgung. Nach Aufklappung zeigte sich, wie schon auf dem DVT (Abb. 2) zu sehen, ein Defekt der bukkalen Knochenwand (Abb. 3).

Fazit

Die Rekonstruktion von Hart- und Weichgewebedefekten stellt den behandelnden Zahnarzt oft vor große Herausforderungen. Im vorliegenden Fall erfolgte die Rekonstruktion des Defektes mittels eines Biologischen Eigenknochenaufbaus unter Anwendung der Schalentechnik nach Professor Khoury. Hierbei wurde ein retromolar entnommener kortikospongiöser Knochenblock in zwei Knochenschalen geteilt. In der Folge wird der Zwischenraum der lateralen und palatinalen Konturbegrenzung (Container) durch die ausgedünnten Schalen mit partikulierten autologen Knochenspänen gefüllt.

Im Gegensatz zu Fremdmaterial garantiert die Verwendung von vitalem Eigenknochen eine sichere und schnelle Knochenneubildung aufgrund der osteoinduktiven Potenz des biologischen Augmentats. Mit dem beschriebenen Protokoll konnte ein ausgeprägter Knochendefekt sicher rekonstruiert sowie nachhaltig ästhetisch und funktionell versorgt werden. Im Rahmen der Implantation wird mittels eines Rolllappens [9] eine ausreichende Dicke der Mukosa im Bereich der Implantate geschaffen und somit ein ansprechendes Ergebnis im ästhetischen Bereich ermöglicht. Der Patient war mit dem funktionell und ästhetisch rekonstruierten Knochendefekt mit biologischem Material sehr zufrieden.

Autor

Dr. Frank Zastrow M.Sc.

  • 2005-2007 Weiterbildung für Oralchirurgie in der Klinik für MKG-Chirurgie, Universitätsklinik Heidelberg (Prof. Dr. Dr. J. Mühling)
  • 2008 Ernennung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie
  • 2009 Ernennung zum „Master Implantology and Dental Surgery“ (M.Sc. Universität Münster)
  • Bis 2012 tätig an der Privatzahnklinik Schloss Schellenstein (Prof. Dr. Fouad Khoury), Olsberg, zuletzt als Oberarzt
  • 2016 Ernennung zum Vorsitzenden des zahnärztl. Qualitätszirkels Forum für innovative Zahnheilkunde (FIZ), Heidelberg
  • Inhaber der Praxisklinik Dr. Zastrow & Kollegen in Wiesloch bei Heidelberg

info@dr-zastrow.de
www.beka-akademie.de