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Der erfolgreiche Einsatz von Keramikimplantaten in der ästhetischen Zone 

Sofort- und Spätimplantationen im Oberkiefer-Frontzahnbereich können vor allem bei reduziertem Knochenangebot oder hoher Lachlinie eine Herausforderung für den Behandler darstellen [1]. Mittels Sofortimplantation können hier signifikant hochästhetische Ergebnisse mit hoher Patientenzufriedenheit erzielt werden [2,3]. Aufgrund des optimalen Weichgewebeverhaltens [4], der sicheren Osseointegration [5-7], der niedrigen Plaqueakkumulation und der hohen Biokompatibilität [8], stellt der Einsatz von Keramikimplantaten in dieser Indikation die zu favorisierende Wahl dar.

Anhand zweier Patientenfälle wird veranschaulicht, wie komplexe Fälle mit Keramikimplantaten auf einfache Weise gelöst werden können. 

Patientenfall 1 

Beim ersten Fall handelt es sich um einen 40-jährigen männlichen Patienten mit hoher Lachlinie, der an den wurzelkanalbehandelten Zähnen 11, 21 und 22 röntgenologisch jeweils chronische apikale Parodontitiden mit klinischer Druckdolenz und Schmerzsensation aufwies. Der Patient lehnte die Therapie der Wurzelkanalrevision und Wurzelspitzenresektion ab und entschied sich für die Extraktion und Sofortimplantation mit Keramikimplantaten. Dr. Rebekka Hueber führte den chirurgischen Eingriff durch. Nach der schonenden Extraktion der Zähne 11, 21 und 22 und Entfernung der apikalen Granulome wurde die Alveole mit dem biologischen Bohrprotokoll nach Vorgabe des Implantatherstellers nach palatinal erweitert und einteilige Keramikimplantate (SDS) im Durchmesser 5,4 mm (regio 11, 21) und 4,6 mm (regio 22) mit einer Primärstabilität von 35 Ncm eingesetzt. Durch das schneidende Macro-Thread-Gewinde im apikalen Anteil der Implantate und der definierten Spitze kann die Sofortimplantation mit diesen Implantaten sehr präzise und einfach, mit Erzielung einer optimalen Primärstabilität für die Sofortversorgung durchgeführt werden.

Die Implantate wurden anschließend mit einem Rotring-Diamanten (Komet) beschliffen, um ihnen eine optimale Form für die Aufnahme einer provisorischen Krone zu verleihen. Hier gelten die gängigen Präparationsregeln für eine Kronenpräparation. Die Implantate wurden postoperativ mit einem Intraoralscanner digitalisiert (Primescan, Sirona) und eine provisorische Krone mit CAD/CAM-Technologie gefräst (Teliocad). Die Befestigung auf den Implantaten erfolgte mit Durelon. Somit hatte der Patient nur eine chirurgische Sitzung und zu keinem Zeitpunkt ästhetische Einbußen. 

Nach einer Einheilphase von vier Monaten erfolgte die Nachpräparation der Implantate durch Dr. Paul Kilanowski und die defifinitive Zementierung von Vollkeramikkronen (Zolid FX Multilayer, Verblendung Creation ZI-CT) mit Ketac cem, welches einen festen Verbund zwischen Implantat und Krone ergibt. Aufgrund des hervorragenden Weichgewebeverhaltens des verwendeten Materials konnte ein ästhetisch perfektes Ergebnis mit minimalchirurgischem Aufwand erzielt werden. 

Patientenfall 2 

Die 50-jährige Patientin wünschte eine Implantation in der seit einem Jahr bestehenden Schaltlücke regio 11 und ein Sofortimplantat als Ersatz für den bereits Wurzelspitzen-resezierten Zahn 22. In der Region 11 war klinisch und röntgenologisch eine horizontale Resorption des Kieferknochens mit einer krestalen Restknochenbreite von ca. 3 mm erkennbar. Die Chirurgie wurde von der Oralchirurgin Dr. Rebekka Hueber durchgeführt. Nach Legung eines minimalinvasiven Zugangs und marginaler Schnittführung an den Nachbarzähnen wurde mittels biologischem Bohrprotokoll der Implantatstollen aufbereitet und ein Keramikimplantat (Ø 4.6 mm, Länge 11 mm) mit einer Primärstabilität von 35 Ncm inseriert. Der vestibuläre Defekt wurde mit einer Knochenschale, die aus der Region 48 mittels Piezochirurgie (Mectron) gewonnen wurde, ersetzt.

Die Befestigung erfolgte mit einer kleinen Osteosyntheseplatte des Biss-Systems (SDS), mit dem SDS-Keramikimplantate mit geringer Primärstabilität am Kieferknochen über individualisierbare Osteosyntheseplatten stabilisiert werden und 3D-Knochendefekte rekonstruiert werden können. Der Defektbereich in der Region 11 wurde zusätzlich mit autologen Knochenspänen aufgefüllt und Plättchenreifem Fibrin (PRF) abgedeckt. Nach einer Einheilzeit von sechs Monaten erfolgte die minimalinvasive Entfernung der Osteosyntheseplatte. Der Knochenaufbau war stabil angewachsen und das Weichgewebe rehabilitiert. Es erfolgte sodann die fifinale Prothetik analog zu Patient 1 durch die Zahnärztin Caroline Vollmann. Dieser Fall zeigt, dass Knochenaufbauten in idealer Weise mit Keramikimplantaten kombiniert werden können und somit dem Patienten einen Zweiteingriff ersparen. 

Zusammenfassung

Sofortimplantation mit Keramikimplantaten in der ästhetischen Zone stellen ein sicheres Therapieverfahren mit hoher Patientenzufriedenheit dar. Hierbei spielt die Geometrie des Implantates eine wichtige Rolle. Für die Erzielung einer optimalen Primärstabilität benötigt es ein ideales Zusammenspiel zwischen Bohrprotokoll und Design des Implantates. Das SDS-Keramikimplantat erzielt durch das im apikalen Bereich aktiv schneidende Gewinde mit einer Gewindesteigung von 7° in jeder Knochenqualität (D1-D4) eine verlässliche Primärstabilität.

Die Spitze des Implantates ermöglicht ein zielgerichtetes Setzen in optimaler Achsausrichtung. Durch das stufenförmige Design wird eine Überhitzung des Knochens beim Eindrehen verhindert und das Weichgewebe im oberen Anteil optimal gestützt. Die prothetische Versorgung erfolgt analog zu der Versorgung der Zähne des Patienten mit wenig Aufwand und verlässlichen, hochästhetischen Ergebnissen. 

Autoren

Dr. med. dent. Karl-Ulrich Volz

  • 1992 Gründung einer Privatpraxis, Schwerpunkt metallfreie Zahnmedizin
  • 1999 Zertifizierung Implantologie, Gründer der Bodensee Zahnklinik
  • 2001-2004 Entwicklung des Zirkonoxid-Implantats Z-Look
  • 2004 Gründung der Firma Z-Systems, 2007 Gründung der Firma SDS
  • 2013-2014 Entwicklung einteiliger Hybrid-Implantate und des biologisch-immunologisch orientierten Behandlungskonzeptes The Swiss Biohealth Concept
  • 2016 Gründung der Swiss Biohealth Clinic für biologische Zahnmedizin und Zahnmedizin, Kreuzlingen (CH)
  • 2017 Gründung des Swiss Biohealth Education Centers
  • 2022 Entwicklung: CleanImplant akkredit. Fully Guided Navigationssystems SDSBOX 

info@swissdentalsolutions.com

www.swissdentalsolutions.com

Dr. med. dent. Rebekka Hueber

  • 2008-2013 Studium der Zahnmedizin LMU, München
  • 2016 Fachzahnärztin für Oralchirurgie
  • 2019 Spezialistin für biologische Zahnheilkunde und Keramikimplantate
  • Tätigkeitsschwerpunkt Oralchirurgie und Implantologie
  • Internationale Referententätigkeit (IAOCI, OBI) und
  • Ausbildungstätigkeit
  • Leitung der zahnärztlichen Abteilung der Swiss
  • Biohealth Clinic, Kreuzlingen (CH)

rebekka.hueber@swiss-biohealth.com

www.swiss-biohealth.com

www.instagram.com/drrebekkahueber