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Ist eine zeitgemäße minimalinvasive Augmentation und Implantation analog möglich?

Natürlich nutze ich die Möglichkeiten der digitalen Röntgendiagnostik. Aber brauche ich immer Bohrschablonen und digitale Navigation? Brauche ich immer ein Zirkonoxidabutment? „Wer hofft, dass die verwendeten Materialien das Problem lösen, ist auf dem Holzweg: Nur der Zahnarzt kann mit gesundem Menschenverstand, Erfahrung und mit Hilfe der von ihm entsprechend ausgesuchten Materialien und Techniken das Problem lösen!“ (Pierpaolo Cortellini).

Erstveröffentlichung: Dental Barometer 02/2017. Haben sich die Entscheidungen und Schritte des damaligen Konzepts bewährt? Dr. Georg Taffet lässt die pip-Leserinnen und -Leser hier an den Ergebnissen nach einer Verlaufszeit von mehr als fünf Jahren teilhaben.

Der Fall

Vor fast sechs Jahren stellte sich eine Patientin in meiner Praxis vor, die mir eine echte Herausforderung mitbrachte: Sie hatte nach einem Frontzahntrauma den Zahn 31 verloren und wünschte Ersatz. Das Trauma und die danach über mehrere Jahre getragene, schleimhautgestützte Klammerprothese hatten einen massiven Knochendefekt verursacht. Wir ersetzten den fehlenden Zahn durch ein 3,3 mm Implantat und versorgten gleichzeitig den Knochendefekt auf eine eher unorthodoxe Art.

Implantation

Nach sorgfältiger Überlegung und abwägen von möglichen Risiken haben wir uns gemeinsam mit der Patientin für ein einzeitiges, minimalinvasives Vorgehen entschieden. Das von uns seit mittlerweile mehr als 20 Jahren in der Praxis angewandte „Biologische Breite Protokoll“ führt zuverlässig zu langzeitstabilen Ergebnissen: Es gibt keine tiefen Zahnfleischtaschen um die Implantate herum, diese werden mit der Schulter 1 mm unter der approximalen Papille gesetzt. Die sichtbaren vestibulären und lingualen Bereiche werden nach der Osseointegration intraoral zahnanalog präpariert und ebenfalls etwa 1 mm subgingival versenkt. Abformung erfolgt ebenfalls zahnanalog mit Retraktionsfäden und Hydrocolloid. Gerne kann aber auch gescannt werden. Auf Zirkonabutments verzichten wir prinzipiell gerne, sowohl aus finanziellen Gründen als auch aus Stabilitätsgründen..

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Ergebnis

Wer ein Zirkonoxidabutment für ein 3,3 mm dickes Implantat genauer betrachtet, wird wissen, warum ich Bedenken habe, unter Verwendung eines solchen heute das Fünf-Jahres-Follow-Up des Falls präsentieren zu können: Die Verschraubung misst rund 1 mm im Durchmesser. Das duktile Titan hält auch bei diesen Dimensionen einiges an Beißkräften aus. Ob Zirkon das auch tut?