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Neuigkeiten zur IDS hier auf www.frag-pip.de

Wir können uns aufeinander, und man kann sich auf uns verlassen !

Mit einiger Neugier wurde in der implantologischen Szene die großformatige Anzeige aufgenommen, mit der das Team Prof. Dr. Michael Gahlert und Privatdozent Dr. Stefan Röhling die Oralchirurgie im Schäfflerhaus in München in der ersten Ausgabe pip des Jahres beworben hatte. Wurde die ambitionierte Gemeinschaftspraxis nun von den aktuellen Ereignissen und den Corona-Einschränkungen ausgebremst? Im Interview stehen Prof. Dr. Michael Gahlert und Privatdozent Dr. Stefan Röhling Rede und Antwort.

pip: Das Schicksal meint es ja nun nicht gut mit Ihnen….

Das kommt ganz drauf an, wie „schicksalergeben“ Sie sind. Zunächst sind wir nachhaltig dankbar, das das Schicksal uns beide überhaupt zusammengeführt hat. Natürlich hat uns der Eintritt der besonderen und tatsächlich nicht vorhersehbaren Umstände der Corona-Pandemie beim Launch unseres Konzeptes getroffen, aber, ernsthaft, wir tragen unser Projekt so tief und begeistert im Herzen, dass wir selbst darüber nicht unsere Laune und unseren Tatendrang verlieren. Im Gegenteil, in solchen Situationen zeigt sich doch erst, wie belastbar eine Gemeinschaft ist. Wir beide können uns ungeheuer aufeinander und unser geliebtes Team verlassen, wir coachen einander, wir inspirieren einander – Sie glauben gar nicht, wie viel Spaß so etwas selbst in Zeiten solcher besonderen Umstände macht und wie viel man dadurch bewegen kann.

pip: Man wird aber auch Ihnen aktuell nicht gerade die Türe einrennen ?

Natürlich sind wir derzeit nicht zu 100% mit Patienten ausgelastet, aber unsere Stammüberweiser und alteingesessenen Patienten schätzen sehr, dass wir geöffnet bleiben, und wir übernehmen auch aus der Nachbarschaft viele Notfälle von Praxen, die aufgrund mangelnder Schutzausrüstung geschlossen haben oder bei denen der Praxisinhaber in Quarantäne musste. Viele Patienten haben nun auch mehr Zeit, aufwändigere Versorgungen anzugehen, da etliche Betriebe nicht mehr Vollzeit arbeiten, oder sie sich die Zeiten im Homeoffice so einteilen können, dass sie tagsüber einen Praxistermin wahrnehmen. Wir bleiben daher auch über die Osterfeiertage geöffnet und machen keine Ferien. Daneben nutzen wir die Zeit, unsere bereits zu Dreiviertel durchsanierte große Praxis weiter zukunftsfit zu machen, und investieren sogar im besten Sinne antizyklisch: Wir haben gerade erst Verträge über neue Behandlungseinheiten unterschrieben und haben eine Online-Sprechstunde eingerichtet. Jetzt hat man doch die Zeit, auch die „Kinderkrankheiten“, die mit solchen Neuerungen immer einhergehen, entspannt abzuarbeiten.

pip: Wir war die Resonanz auf Ihre Anzeige in pip? Waren Kollegen überrascht ?

Wir waren tatsächlich auch gespannt auf die Resonanz, haben aber überwiegend positive Reaktionen erhalten. Die Kollegen, besonders im direkten Umkreis, haben verstanden, dass wir nicht angetreten sind, ihnen ihre Patienten abspenstig zu machen, sondern hilfreich zur Seite zu stehen bei besonders komplexen chirurgischen Eingriffen oder auch mit neuen Behandlungsprotokollen wie der Versorgung mit Keramikimplantaten, für die man doch eine gewisse Vorbereitung, technische Ausrüstung und Erfahrung braucht. Wenn Sie davon im Jahr aber nur eine sehr überschaubare Anzahl setzen können, lohnt sich der Aufwand nicht, die Praxis und auch sich selber darauf auszurichten. Ebenso verhält es sich mit schwierigen chirurgischen Eingriffen, die manche Kollegen gar nicht in ihrer Praxis haben möchten, weil sie auch auf das Komplikationsmanagement gar nicht ausreichend vorbereitet wären. Es geht doch nicht um eine Standard-Implantation, die jeder Kollege nach einer guten implantologischen Weiterbildung ohne weiteres und sehr erfolgversprechend auch selber vornehmen kann. Bei schwer kompromittierten Fällen, Patienten mit schwierigen systemischen Vorbelastungen oder auch Revisions-OPs erleben wir im Kollegenkreis aber eine große Dankbarkeit, dass wir mit unseren Spezialisierungen und unserer langjährigen Erfahrung hilfreich zur Seite stehen können. Der Austausch mit den Kollegen ist dabei sehr eng, die jeweilige Praxis gibt den Ton an, denn unsere Arbeit muss sich in die jeweilige Praxis-und Behandlungsphilosophie nahtlos einordnen.

Auch im Außenkontakt ist für unsere Kollegen laut vielen Aussagen spürbar, wie sehr wir hier als Team zusammenhelfen, uns gegenseitig verstärken und motivieren und gemeinsam die besten Lösungen entwickeln. Das überträgt sich auch auf die Zusammenarbeit mit externen Kollegen, und macht viel Spaß. Mit Maßnahmen wie der neuen Online-Sprechstunde und der Vorbereitung des neuen ITI-Study-Clubs München City setzen wir auch ganz bewusst ein Zeichen: Es geht nicht darum, immer sofort an allem zu verdienen, sondern sich mit einem Gesamt-Leistungspaket so aufzustellen, dass man für eine Zusammenarbeit ein attraktiver Partner ist – für Patienten ebenso wie für Zuweiser-Kollegen.

pip: Herzliches Danke für Ihre Zeit und dieses Gespräch, meine Herren.

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