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PRP ist nicht gleich PRP!

Eine Fallstudie von Oliver Zernial

Die Anwendung von Plättchenreichem Plasma (engl. plateled rich plasma: PRP) insbesondere in der Implantologie gewinnt immer mehr an Bedeutung. Letztendlich nicht verwunderlich, denn es liegt auf der Hand, die wundheilungsfördernde Eigenschaft des körpereigenen Blutes zu nutzen.

Das Plasma besteht nicht nur aus Wachstumsfaktoren, sondern zum größten Teil aus Fibrin und Thrombozyten, die in Kombination mit Gerinnungsfaktoren eines der komplexesten enzymatischen Systeme unseres Köpers darstellen. Während sich die aktuellen Techniken und Protokolle zur Gewinnung von PRP primär auf die Verbesserung und Beschleunigung der Heilung von Hart- und Weichgeweben konzentrieren, versucht das „Kieler Sushi Konzept“ eine andere Fragestellung zu beantworten: Wie kann man das große Potential der Blutgerinnung gezielt nutzen, um partikuläre Augmentate derartig gut biologisch zu stabilisieren, dass man die herkömmlichen mechanischen Stabilisierungstechniken vermeiden und die Augmentation dadurch deutlich effizienter gestalten kann?

Die Antwort findet man in Lehrbüchern für Innere Medizin. Hier wird die Gerinnung in die zelluläre Thrombozytenaggregation, die plasmatisch intrinsische und extrinsische Gerinnung unterteilt. Während für die Aktivierung der intrinsischen Gerinnung eine negativ geladene Oberfläche ausreicht, benötigt die zelluläre und extrinsische Gerinnung exogene Faktoren wie Kollagen und Endotheloberflächen. Unter dem Aspekt einer möglichst schnellen und maximalen Stabilisierung eines Augmentats bedarf es folglich einer Nutzung des gesamten Gerinnungssystems und nicht nur der plasmatisch intrinsischen Gerinnung.

Aus diesem Grund baut das „Kieler Sushi Konzept“ auf der PRGF-Methode nach Dr. Anitua (Endoret, BTI Deutschland) auf. Denn durch die Antikoagulation des Plasmas bleiben alle drei Gerinnungssysteme verfügbar. Intraoperativ werden sie gezielt aktiviert und verstärken die Qualität sowie die Stabilität des eingesetzten Augmentats. Dabei scheint nicht nur die Zugabe von Kalziumchlorid eine wichtige Rolle zu spielen, sondern auch die Art des Knochenersatzmaterials und die Zugabe von exogenen Faktoren wie z. B. autologem Knochen.

Autor

Dr. med. dent. Oliver Zernial

  • 1993-2001 Studium der Humanmedizin an den Universitäten Giessen und Kiel
  • 2003 Promotion zum Dr. med.
K 2001-2004 Studium der Zahnmedizin an der Universität Kiel
  • 2004-2008 Facharztausbilung an der Klinik für MKG UKSH Campus Kiel
  • 2004 Anerkennung des Facharztes für MKG-Chirurgie
K 2009 Niederlassung als MKG-Chirurg
    in eigener Praxis und als Belegarzt in der Ostseeklinik Kiel
  • 2011 Gründung und ärztliche Leitung des Zentrums für Implantologie (Myimplant), Kiefer- und ästhetische Gesichtschirurgie (Myaesthetic) in den Germania Arkaden an der Kieler Förde

info@myimplant.de
www.myimplant.de

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